Fortuna Düsseldorf Fortunas Neuer Davor Lovren: Bruder in Liverpool, Vorbilder bei Barca

Davor Lovren möchte sich bei der Fortuna sportlich weiterentwickeln und vielleicht mal in die großen Fußstapfen eines Messi treten.

Foto: Christof Wolff

Wiesensee. Die Vorbilder haben schon längst Heldenstatus. Davor Lovren möchte zu gerne auch ein Star werden. Doch bis zur Klasse von Lionel Messi und Neymar fehlt noch ein wenig. Und genau deshalb ist das kroatische Talent bei Fortuna gelandet. „Ich habe nur ein Ziel, ich möchte mich verbessern“, sagte der 18-Jährige der vom Fußball-Zweitligisten für zwei Jahre vom kroatischen Rekordmeister Dinamo Zagreb ausgeliehen worden ist.

Sein älterer Bruder Dejan ist schon etwas weiter auf der Karriereleiter. Er ist Stamm-Innenverteidiger beim FC Liverpool und natürlich auch eine Art Vorbild für Davor. „Ich telefoniere jeden Tag mit ihm. Er macht das klasse in England. Aber ich spiele lieber weiter vorne“, sagt er mit einem schüchternen Lächeln.

Fortuna-Trainingslager in Wiesensee
19 Bilder

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Auf dem Platz ist er deutlich frecher und weniger zurückhaltend. Mit seiner Schnelligkeit hat er die Kreisliga-Kicker vom TSV Bockum Krefeld am Mittwoch im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung vor einige Probleme gestellt. „Ja, es war gut, dass mir direkt ein Treffer gelungen ist“, sagt Lovren. Zuvor war er beim Stand von 0:0 noch mit einem Pfostenschuss gescheitert.

Gut aufgenommen wurde der junge Kroate auch von seinen neuen Mannschaftskollegen. Allerdings wurde ihm der Einstand auch leicht gemacht. Denn Ivo Karlo Majic ist nicht nur sein Zimmergenosse im Trainingslager im Westerwald, in dem die Fortuna seit Freitag weilt. Er ist mit ihm auch freundschaftlich verbunden, weil beide bereits fünf Jahre in der Jugend von Dinamo Zagreb zusammengespielt haben. Doch es waren nicht diese Kontakte allein, durch die die Fortuna auf den talentierten Flügelstürmer aufmerksam wurde. Das Talent stand auch bei anderen Vereinen in Europa auf dem Zettel, weil Lovrens Technik und sein Spielverständnis sehr gut ausgeprägt sind.

Obwohl der Jungprofi den englischen Fußball noch mehr mag, entschied er sich für Deutschland und die Fortuna. „Der Fußball, der hier gespielt wird, unterscheidet sich aber auch nicht allzu sehr von dem in England“, sagt Lovren, dessen Lieblingsverein der FC Barcelona ist. Nicht verwunderlich, seine großen Helden spielen ja dort. Die Leichtigkeit eines Messi begeistert Lovren, der ebenfalls sehr gut mit dem Ball umgehen kann. Damit spricht er die Sprache, die seine Mannschaftskollegen am besten verstehen, denn mit dem Deutsch hapert es noch.

Der 18-Jährige unterhält sich bisher nur in englisch (und kroatisch). Und so beschreibt er seinen neuen Verein und seine neue Heimat und alles was mit dem Verein zusammenhängt mit dem Begriff „great“. Und er sagt das, was er von Fortuna gehört hat und was alle Neuen sagen: „Die Fans sind großartig, und bei den Spielen in der großartigen Arena herrscht eine großartige Stimmung.“

Bei Lovren selbst wird die Stimmung noch besser, wenn seine Freundin auch mal nach Düsseldorf kommt. „Sie ist auf einer Uni in Zagreb und muss erst einmal in Kroatien bleiben“, sagt Lovren, der offensichtlich genau weiß, dass er anfangs bei Fortuna nicht gesetzt sein wird. „Ich muss mich hier beweisen. Wenn ich schlecht trainiere, bekomme ich gar keine Chance. Und wenn ich gut bin, dann werde ich auch zu meinen Spielen kommen.“ Je länger das Gespräch mit dem Jungprofi dauert, desto sicherer wird dieser. So lässt er dann durchklingen, dass er sich nicht nur verbessern möchte, sondern auch erreichen will, dass sein Bruder mal nach Deutschland kommt und ihm in einem Meisterschaftsspiel mit der Fortuna zuschaut. An Zielen mangelt es Lovren also genau so wenig wie an Vorbildern.