Fortuna Düsseldorf Die Fortuna ist endlich wieder am Ball

Mit 20 Feldspielern und drei Torhütern nahm der Fußball—Zweitligist am Montag offiziell das Training wieder auf. Für Routinier Axel Bellinghausen ist es wohl die letzte Saisonvorbereitung.

Foto: Jochmann

Düsseldorf. Friedhelm Funkel ist bekanntlich ein entspannter Zeitgenosse. „Aber auch ich habe die Pause von vier Wochen gut gebrauchen können“, sagte der Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf Montagmorgen anlässlich einer Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Krefeld, wo die Fortuna bereits am Dienstag zum ersten Testspiel der Vorbereitung beim TSV Bockum (18.30 Uhr) antreten wird. „Zuletzt habe ich es aber nicht mehr erwarten können, dass es endlich wieder losgeht.“ Zum Spiel gegen den ambitionierten Kreisligisten wird der Fußball-Zweitligist dann bereits vier Trainingseinheiten in den Beinen haben. „Wir werden langsam anfangen und das Pensum immer mehr steigern“, erklärte Funkel. „Reines Bolzen von Kondition passt nicht mehr zur modernen Trainingslehre.“

Foto: Wolff

So standen am Montag zum offiziellen Trainingsauftakt einige Aufwärmübungen und kleinere Spielformen auf dem Programm.

Alles lief eigentlich ab wie immer am ersten Tag nach der Sommerpause. Ein paar Zuschauer mehr (rund 60) waren anwesend und verfolgten das Geschehen, das nichts Außergewöhnliches mit sich brachte. Das dachte auch Axel Bellinghausen, der seine letzte komplette Vorbereitung auf eine Saison im Profigeschäft antrat. „Im Vorfeld habe ich mir schon Gedanken über diesen Tag gemacht“, sagte der 34-Jährige, der nach dieser Saison nicht mehr als Profi Fußball spielen wird. „Wenn man dann aber auf dem Platz steht, merkt man schon, wie man konditioniert ist. Da ist der Ball und nichts anderes zählt mehr.“

Der Fortuna-Routinier war auch froh, dass es wieder losgeht. Aber es war nicht das erste Training, das Bellinghausen in den vergangenen Tagen und Wochen absolviert hat. Er habe sich schon in der Gruppe mit Laufen fit gehalten. „Deswegen ist es so schön, wenn es dann wieder in der ganz großen Gruppe losgeht.“ Es ist noch so lange hin, bis dann tatsächlich der Schlusspfiff der Karriere ertönt. „Ich freue mich auf diese letzte Saison. Und Freude heißt nicht, dass ich die Arbeit einstellen werde“, sagt der 34-Jährige. „Jetzt heißt es, sich durch die Vorbereitung zu beißen und dann weiterschauen, was da so noch kommt.“

Das da was kommen soll, muss nicht heißen, dass Axel Bellinghausen von Anfang bis Ende der Saison durchspielen wird. In Niko Gießelmann hat er einen neuen Konkurrenten auf der linken Seite. Das stört den Dauerrenner aber überhaupt nicht. „Ich denke hier nicht an mich, sondern der Erfolg der Mannschaft zählt, und ich freue mich einfach, wenn wir erfolgreich sind.“ Ob er dann spielt oder nicht, sei dann fast egal. Obwohl Axel Bellinghausen natürlich gerne zum Erfolg seiner Mannschaft auf dem Platz beitragen möchte.

Außer Bellinghausen hatte Friedhelm Funkel am Montag 19 weitere Feldspieler und drei Torhüter im ersten Training. Es fehlte nur Gökhan Gül (siehe Kasten). Und natürlich die neuen Spieler, die der Trainer fordert. Neben dem Rechtsverteidiger und den beiden Stürmern will der Trainer schauen, was der Markt noch hergibt und ob eventuell noch Spieler die Fortuna verlassen wollen. „Wir werden rechtzeitig unsere Mannschaft komplett haben“, sagte Funkel. „Und das gilt auch dann, wenn ein Spieler erst zur Schließung des Transferfensters kommt. Immerhin habe man damit im Falle von Rouwen Hennings und Kaan Ayhan im vergangenen Jahr gute Erfahrungen gemacht.

Zurück nach Krefeld, wo Friedhelm Funkel am Montag zur Hochzeit noch nachträglich eine große Erdbeertorte vom TSV Bockum überreicht bekam. Dort kommen am Dienstag dann nur die beiden Torhüter Raphael Wolf und Michael Rensing nicht zum Einsatz. Tim Wiesner wird das Fortuna-Tor die gesamten 90 Minuten hüten. Zur Pause sollen die Feldspieler dann komplett gewechselt werden. Die Mannschaft kommt mit dem Bus, Friedhelm Funkel direkt von zuhause. Ob er das dann mit dem Fahrrad tun wird, ließ er offen. Das Team des TSV Bockum hofft auf ein echtes Freundschaftsspiel ohne Sicherheitsprobleme. Trotzdem hat der Flughafen Düsseldorf mit 2500 Euro das Sicherheitskonzept mitgesponsert.