Fortuna Düsseldorf Fortunas Nielsen: Für mich ist es wie ein Neuanfang

Auf Harvard Nielsen, der in den ersten 18 Spielen nur 318 Minuten auf dem Platz stand, ruhen große Hoffnungen bei Fortuna. Seine Ziele: viel spielen und dann aufsteigen.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Gegen Fortuna hat Havard Nielsen bisher erfolgreicher gespielt als für seine neue Mannschaft. Im Trikot von Eintracht Braunschweig hat er im August 2014 den späten Ausgleich beim 2:2 in der Arena erzielt und im Dezember des gleichen Jahres den Treffer zum 1:0 beim 2:1-Sieg der Niedersachsen. Diese Bilanz wurmt den sympathischen Norweger, der gerade mal auf 318 Einsatzminuten für die Fortuna und zwei Torvorbereitungen in den bisherigen 18 Spielen der Fortuna kommt.

So steht für den 24-Jährigen nun fast ein Neuanfang mit dem Spiel gegen Aue nächste Woche Mittwoch an. Denn die Serie der kleineren Verletzungen nahm ausgerechnet in Aue den Anfang, als Nielsen in der Startelf stand, dann aber wenige Minuten vor Anpfiff mit einem Muskelfaserriss passen musste. „Ich probiere jetzt, ein bisschen weniger zu machen“, sagte Nielsen, dessen Ehrgeiz ihn offensichtlich dazu getrieben hatte, den Körper zu überfordern. „Die Pflegeeinheiten nach dem Training werde ich jetzt verstärkt nutzen.“

Ausgerechnet als Nielsen weg vom Fenster war, hat die Fortuna alle Spiele gewonnen, und es gab dann danach erst Mal keinen Anlass für den Trainer zu wechseln. „Ich freue mich sehr fürs Team, aber dann einen Stammplatz zu erobern, ist eben nicht leicht“, sagt der nominelle Mittelstürmer, der von Friedhelm Funkel aber eher als Achter oder Zehner hinter der Spitze gesehen wird. „Meine Lieblingsposition ist hängende Spitze. Aber erstmal ist es wichtig, Spielpraxis zu bekommen.“

Spielverständnis und der Blick für den Raum sind die Stärken des ausgezeichneten Schachspielers. „Aber ich möchte auch selber wieder torgefährlicher sein“, sagt er, um damit auch Selbstbewusstsein aufzubauen. „Im Kopf muss ich sehr offensiv sein und in jedem Training zeigen, dass ich bereit bin, von Anfang an zu spielen.“

Die Diskussion über die Ziele von Fortuna bringen den gebürtigen Osloer nicht aus der Ruhe: „Wir wollen da bleiben, wo wir im Augenblick stehen“, sagt Nielsen und hätte damit kaum eine klarere Antwort geben können. „Dazu sollte das erste Spiel unbedingt gewonnen werden.“

Dazu steht der Fortuna ein guter und ausgeglichner Kader zur Verfügung. „Das ist sicherlich eine unserer Stärken, die wir ausspielen können.“ Auch mit einer Rotation, die die Chance für Nielsen künftig sein könnte.

Der Norweger ist ein Spieler, der sich auch über den eigenen Tellerrand hinausschaut. „Ich glaube, dass die Liga sehr eng ist und jedes Team, das da oben steht, noch aufsteigen kann.“, meint Nielsen., der um die vorsichtige Ausdrucksweise seines Vereins weiß, wenn es um den Aufstieg geht. „Wir alle wollen das — auf dem höchsten Niveau zu spielen.“ Mit Braunschweig und Freiburg hat er „ein paar Spiele“ in der Bundesliga gemacht. „Dort läuft alles schneller und technisch stärker ab“, sagt Nielsen, der sich aber komplett auf die Fortuna konzentriert. Andere Möglichkeiten wie die Nationalmannschaft und England sind für ihn derzeit nicht relevant. „Gerade nach dem misslungenen Start möchte ich dem Verein etwas von dem Vertrauen zurückgeben.“

Eine wichtige Aufgabe hat Nielsen auch noch als „Betreuer“. Er war und ist im Trainingslager und im Vorbereitungshotel Zimmerpartner von Benito Raman. „Aber eigentlich ist es andersherum, er hält mich bei guter Laune“, sagt Nielsen über den stets lächelnden Belgier.