Frank Kramer hat seine Arbeit aufgenommen Fortunas Weg wird kein leichter sein
Am Samstag tagt der Aufsichtsrat. Das Kontrollgremium hinterfragt auch die Arbeit von Dirk Kall und Paul Jäger.
Düsseldorf. Frank Kramer hat inzwischen vorzeitig seine Arbeit in nahezu komplettem Umfang bei Fortuna Düsseldorf aufgenommen. Die erste größere Sitzung zur Kaderplanung hat bereits am Dienstag mit dem neuen Trainer von Fortuna Düsseldorf stattgefunden. Erstes Ergebnis, das verkündet werden konnte, war die Verpflichtung von Christian Strohdiek. Inzwischen hat Kramer auch das verwaiste Büro von Helmut Schulte übernommen, von dem sich der Verein am Montag getrennt hatte.
Kommt damit die Fortuna-Familie endlich wieder zur Ruhe und kann sich dann auch auf die wichtige Vorbereitung für die neue Saison konzentrieren? Das wird wohl erst nach Samstag möglich sein, wenn dann nicht weitere Veränderungen anstehen sollten. An diesem Tag trifft sich der Aufsichtsrat und wird sich natürlich noch einmal mit der Entlassung von Helmut Schulte beschäftigen. Und inzwischen sickerte durch, dass Mitglieder des Aufsichtsrates auch mit der Arbeit von Dirk Kall als Vorsitzendem des Vorstandes nicht zufrieden sein sollen. Das gilt wohl für Reinhold Ernst, der als Aufsichtsratsmitglied und einstiger Vorsitzender dieses Vereinsgremiums im Oktober nach seiner Wahl angekündigt hatte, neue Ideen einbringen zu wollen. Leider war Reinhold Ernst am Mittwoch nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.
Den meisten Mitgliedern der „Fortuna-Familie“ geht es jetzt nur darum, dass nicht noch mehr Porzellan zerschlagen wird und es am Samstag verlässliche Zeichen dafür gibt, dass alle anpacken, damit es dem Patient Fortuna schnell wieder besser geht. Die Vorstandsmitglieder Paul Jäger, Sven Mühlenbeck und Dirk Kall müssen noch enger zusammenrücken. Und der Finanzvorstand Jäger sollte mehr in die Personal-Entscheidungen in Sachen Kaderplanung mit eingebunden werden. Damit würde der Vorstand wieder an einem Strang ziehen und könnte dies auch nach außen noch deutlicher machen.
Falls der Aufsichtsrat tatsächlich auch den Vorstandsboss abserviert, verliert der Verein nicht nur seine Handlungsfähigkeit sondern auch viel Zeit. Weil die Dinge völlig neu geordnet werden müssen. Und es gibt Zweifel daran, ob Frank Kramer überhaupt bereit wäre, im Fall der Fälle auch ohne den amtierenden Vorstandsvorsitzenden der Fortuna, sein Amt unter veränderten Vorzeichen fortzuführen. Denn seine und die Personalie des Co-Trainers Peter Herman sind eng an Dirk Kall geknüpft.
Auch das Spiel in Sandhausen und vor allem eine anständige Leistung der Mannschaft würden sicher dazu beitragen, dass keine neuen Diskussionen aufkommen. Dazu wäre es hilfreich, wenn Trainer Taskin Aksoy über seinen Schatten springt und in Lumpi Lambertz die wohl einzig wahre Führungsfigur im vorletzten Saisonspiel auch einsetzt. Angeblich hat es Streit zwischen beiden in der Vergangenheit gegeben, den der Trainer dem Spieler noch bis heute nachträgt.