Frankfurt nach 3:1 gegen Fortuna auf Weg nach Europa

Frankfurt/Main (dpa) - Es ist erst ein Jahr her, dass Eintracht Frankfurt und Fortuna Düsseldorf Seite an Seite in die Fußball-Bundesliga zurückkehrten. Beim Frankfurter 3:1 (1:0)-Sieg wurde aber noch einmal für jeden deutlich, dass beide Aufsteiger mittlerweile sportliche Welten trennen.

Für die Eintracht war dieser Erfolg ein großer Schritt Richtung Europa League, selbst die Champions-League-Qualifikation ist noch in Reichweite.

Bei der Fortuna dagegen wird die Abstiegsangst nach dem zehnten Liga- und dem 13. Auswärtsspiel ohne Sieg immer größer. Selbst ein Augsburger Punktgewinn am Sonntag beim SC Freiburg würde schon reichen, um die schwächste Rückrunden-Mannschaft auf den Relegationsplatz zurückfallen zu lassen. Und auch der Tabellenvorletzte 1899 Hoffenheim kam durch seinen Endspurt in Bremen (2:2) bis auf zwei Punkte an das Team von Norbert Meier heran.

Nach dem Spiel fielen den Düsseldorfern dazu nur noch die üblichen Durchhalteparolen ein. „Uns bleibt wie immer, die Köpfe der Spieler freizubekommen. Wir können nur mit viel Leidenschaft und viel Aggressivität in den letzten beiden Spielen versuchen, unser Ziel zu erreichen“, sagte Meier. Verteidiger Tobias Levels meinte kämpferisch: „Ich kenne unsere Mannschaft. Ich weiß, dass jeder bissig ist und gewillt, in der ersten Liga zu bleiben. Wir haben in der Hinrunde 21 Punkte geholt. Ich kann mich jetzt hier nicht hinstellen und sagen, dass die Qualität bei uns nicht reicht.“

Dennoch zeigte die Fortuna vor 51 500 Zuschauern wie so häufig in diesem Jahr zu wenig. Alexander Meier (30.) und Srdjan Lakic (50.) nutzten eine lange Zeit klare Frankfurter Überlegenheit zu einer verdienten 2:0-Führung. Düsseldorf gab nie auf und kam durch Dani Schahin (78.) noch einmal heran. Doch drei Minuten vor Schluss machte Meier mit einem schönen Schlenzer, seinem zweiten Tor des Tages und seinem 15. Treffer insgesamt in dieser Saison alles klar.

„Wir haben vor allem in der ersten Hälfte ein gutes Spiel gemacht. Ich freue mich, dass wir im Rennen um die internationalen Plätze noch dabei sind“, sagte Eintracht-Trainer Armin Veh. Torjäger Meier meinte gewohnt sachlich: „Wir haben noch zwei Spiele. Wir müssen versuchen, beide zu gewinnen. Dann sind wir sicher dabei.“

Frankfurt und Düsseldorf trennen nicht nur der Tabellenplatz und die unterschiedlichen Aussichten auf die kommende Saison, sondern auch die Möglichkeiten, die beide Kader hergeben. Die Fortuna konnte es am Samstag nie verkraften, dass in Leon Balogun, Martin Latka und Johannes van den Bergh drei Viertel ihrer Stamm-Abwehr ausfielen. „Es ist wichtig, dass gegen Nürnberg einige Spieler zurückkommenen. Das hat heute jeder gesehen“, haderte Sportchef Wolf Werner.

Bei der Eintracht dagegen musste Veh nach der Genesung von Oka Nikolov, Sebastian Jung und Marc Stendera richtig brüten über seiner Aufstellung. Er entschied sich mit Erfolg dazu, Lakic im Angriff eine neue Chance zu geben. Der Kroate hatte seinen Einsatz zuvor öffentlich eingefordert („Ich bin kein Joker“) und rechtfertigte ihn mit seinem ersten Tor seit drei Monaten und einer engagierten Leistung. „Wie soll ich mich fühlen? Ich bin glücklich“, sagte er. „Es ist wichtig, dass jetzt alles in unseren Händen liegt. Wir müssen jetzt noch 180 Minuten voll da sein, dann wird alles gut.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 61 - 39

Torschüsse: 17 - 6

gew. Zweikämpfe in %: 47,1 - 52,9

Fouls: 18 - 15

Ecken: 5 - 7

Quelle: optasports.com