Frischer Wind im Angriff
Christian Erwig will die Dauer-Flaute im Angriff von Fortuna Düsseldorf beheben.
Düsseldorf. Christian Erwig setzt auf den Trainerwechsel bei der Fortuna. Das ist zwischen den Zeilen deutlich zu hören. Die ersten sechs Partien in der Fußball-Regionalliga durfte der Stürmer von Beginn an spielen. "Danach habe ich nie mehr eine richtige Chance bekommen", sagt Erwig, der es noch auf drei weitere Spiele und sieben Einwechslungen brachte. Für seine Ansprüche zu wenig, ein Stammplatz sieht anders aus. Auch Interimstrainer Wolf Werner änderte daran nichts. Kollege Axel Lawarée hatte schon bei Ex-Trainer Uwe Weidemann einen Stein im Brett, dazu erhielt der genesene Bekim Kastrati im Laufe der Hinrunde immer wieder den zweiten Platz im Angriff. Weidemann dürfte das mit Worten recht offensive Auftreten von Erwig selten gefallen haben. Fortunas Ex-Trainer gilt als harmoniebedürftig, mag die Aufsässigen nicht. Der 24-jährige Erwig diskutiert im Training viel, scheut kaum einen verbalen Zweikampf. Beobachter meinen, seine acht Tore im ersten Testspiel des Jahres gegen Kreisligist Gerresheim hätten das jetzt noch verstärkt. Erwig relativiert selbst: "Ich hatte gute Vorbereiter und musste viermal nur noch einschieben. So etwas sollte man nicht überbewerten." Indes, es war eine Marke gleich zum Jahresauftakt. Zudem traf er in fast jedem Testspiel, in dem er spielte - auch gegen Dortmund beim Wintercup und gegen die Bayern. Erwig greift wieder an: "Wenn ich nicht spielen wollte, hätte ich nicht für zwei Jahre bei der Fortuna unterschrieben." Das Selbstvertrauen braucht er, denn die Konkurrenz wächst. Der vom TuS Koblenz gekommene Kenan Sahin zeigte sich zuletzt in glänzender Form. Auf und neben dem Platz: "Jetzt muss es knallen bei mir, ich will von Anfang an spielen."
Trainer Norbert Meier bastelt an der Startformation im Pokal
Schon im Niederrheinpokal-Halbfinale gegen Velbert am Sonntag. Denn Fortunas neuer Trainer Norbert Meier kündigte an, dass die Aufstellung gegen Velbert die bestmögliche sein wird. Überzeugen Erwig und Sahin, dürften sie auch zum Wiederbeginn der Liga gegen Wuppertal in der Startformation stehen. Derzeit ist der Weg für beide so frei wie selten: Denn die zuletzt angeschlagenen Lawarée und Ivan Pusic sind im Training zurückgefallen, und Kastrati fällt noch länger aus. Mittelfeldspieler Ahmet Cebe, immer eine Sturm-Alternative, ist wegen der fünften Gelben Karte gegen Wuppertal gesperrt. Also erhalten Sahin und Erwig wohl die Gelegenheit, die Sturm-Misere zu beheben: 17 Tore in 20 Spielen sind zu wenig. Nur acht erzielten die Stürmer: Erwig und Kastrati je zweimal (Erwig: "Mein Minusrekord."), Lawarée viermal (darunter zwei Elfmeter). Mittelfeldspieler Marco Christ hat dreimal getroffen. Erwig: "Die Diskussion um die Sturmflaute war nicht ohne Wirkung geblieben. Deshalb war ich froh über die Winterpause - die war gut zum abschalten." Und sicherlich freute ihn auch der Trainerwechsel.“ Niederrheinpokal: Fortuna - SSVg. Velbert (So., 15 Uhr, Flinger Broich)