0:3-Niederlage gegen Fürth Fürther kämpften auch für Büskens

Fortunas Ex-Trainer fand bei seinen Spielern den richtigen Ton, Taskin Aksoys Worte kamen offenbar nicht so an.

0:3-Niederlage gegen Fürth: Fürther kämpften auch für Büskens
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Eines kann man Fortunas Ex-Trainer Mike Büskens sicherlich nicht vorwerfen. Er könne seine Mannschaft nicht motivieren. Büskens tut viel für den Erfolg. „Aber von Krieg, wie es in Düsseldorfer Zeitungen zu lesen stand, habe ich vor dem Spiel gegen die Fortuna ganz bestimmt nicht gesprochen“, sagte der derzeitige Trainer der SpVgg Greuther Fürth in der Pressekonferenz nach dem mit 3:0 gewonnen Spiel gegen die Fortuna. Seine Elf war heiß auf dieses Spiel, aber nie unfair oder gar brutal vorgegangen, um den Sieg zu sichern.

Natürlich ging es für die Fürther um etwas mehr als die Gäste aus Düsseldorf. Doch eine sichtbar bessere Einstellung hätte sich Fortunas Interimstrainer Taskin Aksoy bestimmt gewünscht. Nach dem bitteren 1:3 in Leipzig, dem desolaten Tag beim 0:4 auf St. Pauli musste er sich erneut in der Öffentlichkeit arg zurückhalten, um nicht mit einigen seiner Spieler härter ins Gericht zu gehen.

Fortuna verliert mit 0:3 in Fürth
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Fortuna verliert mit 0:3 in Fürth

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Immer wieder war der Trainer von Fortunas Profis gelobt worden, wie gut Aksoy sein Team vor jeder Begegnung auf den jeweiligen Gegner einstellt. „Ich spreche eigentlich die richtigen Dinge auch in der Halbzeit an, und wir nehmen uns eine Menge vor. Dann kommen wir raus und im ersten Angriff fällt das 0:2, weil wir es einfach schlecht verteidigen. So werden wir in jedem Spiel Probleme haben“, sagte Aksoy.

Und nach den 90 enttäuschenden Minuten von Fürth war Aksoy wieder einer derjenigen, die vor die Medien traten, um Erklärungen zu suchen und Besserung zu geloben. Doch die Spieler ließen ihn zuletzt oft genug im Stich. Dabei geht es sicherlich nicht um die Forderung, bis aufs Blut zu kämpfen. Allerdings ist es absolut negativ (auch wirtschaftlich) für den Verein, wenn Spieler bei ihren Zuschauern nicht den Eindruck hinterlassen, sie hätten alles für den Erfolg getan.

Das Kompliment für eine gute Einkaufspolitik für Sportvorstand Helmut Schulte mag zu früh gekommen sein, als zur Winterpause noch die realistische Möglichkeit bestand, mit dem vorhandenen Potenzial durchaus noch in den Aufstiegskampf mit einzugreifen. Mildernde Umstände gibt es dafür, dass sich Fortuna nie richtig einspielen konnte.

Das hat zwar wenig mit der Einstellung zu tun, aber wenn ständig wegen vieler Verletzungen und Sperren die Aufstellung verändert werden muss, fehlen die Automatismen und letztlich auch die Sicherheit sowie das Selbstvertrauen. Und da jetzt auch ein großes Ziel für die Mannschaft nicht mehr ansteht, raufen sich die Spieler eben nicht zusammen, um noch mal nach einem vielleicht auch unglücklichen Rückstand ein Spiel umzubiegen.

„Auch wenn du immer wieder das erste Gegentor quasi aus dem Nichts bekommst, ist das nicht gerade aufbauend“, sagte Oliver Fink. „Wenn wir in Fürth in Führung gegangen wären, hätten wir sicherlich nicht verloren.“ Aber die Fürther wollten gerade diese Führung offensichtlich mehr als der Gegner.

„Das muss man der Mannschaft zum Vorwurf machen — als gutes Team musst du hier in Führung gehen, dann gewinnst du schnell 3:0 oder 4:0. Aber wenn du den Gegner so aufbaust, so fahrlässig mit den Torchancen umgehst, dann sieht’s halt so aus.“ Auswärts sei die Fortuna derzeit wohl auch ein dankbarer Gast, meinte Aksoy. Und das, obwohl die Düsseldorfer zum Rückrundenstart noch die zweitbeste Auswärtsmannschaft stellten.

Am Montag trat Dirk Kall vor dem Auslaufen vor die Mannschaft. Mit klaren Worten machte der Vorstandsvorsitzende den Spielern klar, dass er nun in den letzten drei Saisonspielen eine andere Einstellung erwartet.