Fortuna Düsseldorf Funkel: Ich glaube an meine Mannschaft

Fortunas Cheftrainer ist davon überzeugt, dass in Nürnberg ein Sieg möglich ist. Dazu muss aber die Enttäuschung gegen Würzburg in der Woche aufgearbeitet werden.

Selbst Ihlas Bebou hing in der Luft und konnte sich nur ganz selten durchsetzen.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Dass Friedhelm Funkel kein Freund von Aktionismus ist, hat sich inzwischen auch in Düsseldorf herumgesprochen. So versucht er es weiterhin mit Gelassenheit und Überzeugungsarbeit. Fortunas Cheftrainer hat seinen Profis weder den freien Tag am gestrigen Montag gestrichen, noch plant er, in ein Kurz-Trainingslager mit seiner Mannschaft zu gehen, um sich noch intensiver auf das Spiel in Nürnberg einzustellen. Alles, was vorbereitet und einstudiert werden muss, könne auch auf dem eigenen Trainingsgelände geschehen, meint Funkel. Er wolle viele Gespräche führen. „Wir werden auf jeden Fall das Richtige machen und haben dazu eine ganze Woche Zeit.“

Eine Suspendierung von einem oder mehreren Spielern wird es allerdings nicht geben. „Dafür existiert überhaupt kein Grund“, sagte der Trainer. „Die Mannschaft ist intakt, und wir werden alles aufarbeiten.“ Was alles genau besprochenen wird und wie dies ab Dienstag geschieht, wollte der Trainer nicht weiter erläutern. Dass er aber mit mehreren seiner Spieler überhaupt nicht zufrieden war, daraus machte Funkel keinen Hehl. „Ich werde aber jetzt nicht meine Handlungsweise verändern, und den einen oder anderen Spieler an den Pranger stellen“, sagte der 63-Jährige. „Das habe ich in meiner gesamten Trainer-Laufbahn noch nicht gemacht“, sagte Funkel, der allerdings weder taktische noch personelle Änderungen für das Spiel in Nürnberg ausschloss. Zum Beispiel könnte André Hoffmann wieder ins Team zurückkehren, der gegen Wolfsburg erkrankt passen musste. Er würde wohl für Robin Bormuth ins Team kommen, der erstmals arg enttäuscht hatte.

Funkel ist sich völlig sicher, dass seine Mannschaft am Sonntag wieder ganz anders auftreten wird. Das muss sie wohl auch, denn nur wenige Fans glauben jetzt nach der Leistung gegen Würzburg noch, dass ausgerechnet im letzten Heimspiel gegen Aue die nötigen Punkte, oder der Sieg, der vielleicht dann überlebenswichtig ist, erkämpft werden kann.

Was Hoffnung macht, ist tatsächlich die Comeback-Qualität der Fortuna. Nach der zweitschwächsten Saisonleistung — dem 1:6 im Pokal in Hannover — siegte das Funkel-Team überraschend mit 1:0 bei Union Berlin. Hinzu kommt, dass die Fortuna insgesamt auswärts selbstbewusster und ballsicherer auftritt als zuhause. „Wir können in Nürnberg gewinnen, warum sollte man da nicht gewinnen?“, fragte Funkel und versuchte Zuversicht auszustrahlen. „Es ist ein stückweit Niedergeschlagenheit eingekehrt. Das kann ich verstehen“, sagte Fortunas Trainer. „Aber das gilt nicht für mich. Ich werde vorangehen und glaube fest an meine Mannschaft.“

Fortuna muss im vorletzten Saisonspiel die Behäbigkeit ablegen, die dafür gesorgt hatte, dass sich die Würzburger immer wieder stellen und ihre Abwehr organisieren konnten. So wurde das Spiel des Gastgebers kompliziert und kleinteilig. „Vor allem über die Flügel werden wir viel schneller spielen müssen, um zum Erfolg zu kommen“, sagte Funkel, der hofft, dass dann Rouwen Hennings wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Nach dem Einsatz am Samstag soll der Stürmer einen leichten Rückfall (Magen/Darm) erlitten haben.

Der Gegner vom kommenden Sonntag hat mit dem jüngsten 1:0-Sieg in Sandhausen die letzten Zweifel beseitigt, selbst noch in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Die Franken können befreit aufspielen, und sie wollen sich mit einem Erfolg von ihrem Publikum im letzten Heimspiel aus der Saison verabschieden. Deshalb muss die Fortuna dort so unbequem wie möglich auftreten, um dem Club die Lust zu nehmen. Und die Fortuna-Fans wollen sehen, dass sich die Mannschaft für einen Erfolg zerreißt. Das wurde jedenfalls im Auftritt gegen Würzburg nicht deutlich.