Fortuna Düsseldorf Fortuna-Fans auf eine harte Probe gestellt

Das 1:1 gegen Würzburg war zum Wegschauen, das aber mit einem glücklichen Punktgewinn endet.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Für Lukas Schmitz war es sonnenklar: „Wer sich ein solches Spiel anschaut, muss schon viel Geduld mitbringen“. Damit hatte der Verteidiger der Fortuna den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Fans waren mit Abstand das Beste bei diesem 1:1 (0:0) gegen die Würzburger Kickers. „Das war absolut perfekt und hat uns wohl auch geholfen, noch den späten Ausgleich zu erzielen“, lobte Adam Bodzek die unverzagte Unterstützung von den Rängen.

Tatsächlich es ist so: Wer bei einem solchen Spiel bis zur 90. Minute durchhält und die Spieler trotz einer miserablen Leistung immer noch anfeuert, ist ein echter Anhänger, der alles für seinen Verein tut. Eigentlich wären jetzt die Spieler gefordert, etwas zurückzuzahlen. Eine Möglichkeit wäre, die Fahrten in den Fanbussen nach Nürnberg zu bezahlen. Die andere Möglichkeit ist, beim „Club“ eine Leistung zu zeigen, nach der die Fans stolz auf ihre Mannschaft sein können.

Letztlich hatten die Fortunen riesiges Glück. Der Ausgleich fiel in der Schlussminute, und acht von zehn Schiedsrichtern hätten diese Szene wohl abgepfiffen, weil Alex Madlung sich dem Torhüter der Kickers in den Weg gestellt hatte. Zudem spielte die Konkurrenz an diesem Wochenende so, dass Fortuna sich immer noch mit relativ geringem Aufwand retten könnte, wenn sie dann auch noch in den letzten beiden Spielen mal punktet. Doch das erscheint mit dieser Leistung und der Angst im Nacken nahezu unmöglich.

Doch der Trainer hat Recht, wenn er sagt, dass im Fußball jedes Spiel neu gespielt wird und das nächste mit dem vorherigen nicht immer etwas zu tun haben muss.

Die Fortuna spielte ängstlich, kompliziert und ohne erkennbaren Willen, in diesem Spiel unbedingt die drei Punkte einfahren zu wollen. Zwei Halbchancen in 90 Minuten sind für eine Heimmannschaft die unbedingt gewinnen will und muss, zu wenig. Mehr noch: es ist eine sportliche Bankrotterklärung. Das lag auch daran, dass die Mannschaft ohne einen (gelernten) Stürmer antrat. Und gegen den biederen Gegner ließ auch die Defensive zu viel zu, obwohl die Fortuna kein Risiko eingehen wollte. „Und in der zweiten Hälfte haben wir doch mit dann zwei Stürmern mehr riskiert. Wenn es vor der Pause schief gegangen wäre, was dann?“ fragte Funkel.

Richtige Gründe, warum die Mannschaft so ängstlich und nervös aufgetreten ist, hatte Fortunas Cheftrainer nicht. „Die Mannschaft ist einfach mit der heutigen Situation nicht zurechtgekommen. Das war so, und darüber bin ich auch sehr enttäuscht“, sagte der 63-Jährige. „Aber das heißt nicht, dass wir schon abgestiegen sind.“ Von der Überzeugung, das Ziel mit einer gewissen Souveränität zu erreichen, ist bei Funkel nicht mehr viel zu spüren. Fortunas Trainer stellt sich auf zwei Wochen mit harter Arbeit ein. Und er wird auch der Mannschaft mit recht drastischen Worten erklären, warum er so enttäuscht von ihr ist und was alles falsch gelaufen sei. „Natürlich haben wir noch Chancen, genug Punkte zu holen“, sagte Funkel. „Wir werden aus dem Spiel unsere Lehren ziehen und es in Nürnberg besser machen.“ Was genau zur Aufbauarbeit zählen wird, wollte der Trainer noch nicht ausführen. Aber er weiß eines ganz genau: „In Nürnberg werden wieder elf Spieler mit mehr Selbstbewusstsein auf dem Platz stehen und auswärts den Druck besser wegstecken.“