Fußball-Rückrunden-Analyse Teil 2 Funkel plant mit Fortuna ein mutigeres Spiel nach vorne

Düsseldorf · In Kevin Stöger und Steven Skrzybski hat Fortunas Cheftrainer zwei „neue“ Spieler für die Offensive.

Fortunas „Neuer“ Steven Skrzybski und Trainer Friedhelm Funkel haben bereits mehrere Gespräche geführt. Der Trainer setzt auf den Stürmer.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Langsam beginnt bei den Spielern von Fortuna Düsseldorf das Kribbeln. Sie haben zwar bei den Ansprachen des Trainers gut zugehört und sagen im Interview brav, dass es nur eines von 17 Spielen der Rückrunde ist. Aber jeder im Kader weiß um die Bedeutung dieser Partie. Wie gut gerüstet geht die Fortuna in die Rückrunde? Das beantworten wir mit Blick auf die Offensive und die Stimmung im Team der Fortuna nun im zweiten Teil unserer Analyse.

Das offensive Mittelfeld

In Kevin Stöger steht Friedhelm Funkel wieder ein Spieler zur Verfügung, der trotz aller Laufstärke und Arbeiten nach hinten eigentlich offensiv denkt. Ob er von Anfang an der Heilsbringer für Fortuna sein kann, wird sich zeigen. Doch nach einer so langen Pause sollte niemand zu viel von ihm in Sachen Torvorlagen und Traumpässe erwarten. Oliver Fink bleibt eine Option für den Trainer – trotz Schwächen im (Offensiv-)Zweikampf. Mit seinem Ideen, Pässen und Kopfballvorlagen kann er in wichtigen Spielen zumindest für eine gewisse Zeit eines Spiels zum Erfolg beitragen. Weniger positiv sehen die Aussichten für Aymen Barkok aus. Im Trainingslager arbeitete er ordentlich, aber im Spiel ist der Techniker darauf aus, Situationen fast immer nur spielerisch zu lösen. Deshalb wird er wohl in der Rückrunde keine Rolle spielen. Das gilt zudem für Kelvon Ofori, der in Funkels Augen noch nicht reif genug für die Bundesliga zu sein scheint.

Die offensiven Außenpositionen

Nana Ampomah hat in Marbella einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, aber an die Klasse von Raman oder Lukebakio reicht er nicht heran. Vielleicht kann er zumindest ab und zu ein Ausrufezeichen setzen, wie es Erik Thommy vor allem mit seinem Sieg-Treffer gegen Union Berlin gelungen ist. Bisher hat der Ex-Stuttgarter allerdings eher als Joker funktioniert, und es fehlt ihm die Konstanz. Bernard Tekpetey hat seine Rolle noch nicht gefunden. Er scheitert aber auch oft daran, dass er meist dann schießt, wenn er noch abspielen könnte. Und auch seine Dribbelwut zeugt nicht gerade von Spielübersicht. Falsch aufgestellt, sieht sich Dawid Kownacki, der als Außenstürmer weder zum Abschluss noch zu  Flügelläufen, geschweige denn zu brauchbaren Flanken kommt. Bisher hat er aber auch auf seiner Lieblingsposition, als Spitze nicht überzeugen können.

Die zentralen Stürmer

Eigentlich hätte Steven Skrzybski ebenfalls in die Abteilung der Außenstürmer gepasst. Die Schalke-Leihgabe kann und soll als zweite Spitze neben dem unverzichtbaren Torjäger Rouwen Hennings eingesetzt werden. Skrzybski hat sich laut Mannschaftsrat sehr gut im Team integriert, und auch Friedhelm Funkel bestätigte, dass der 27-Jährige auf jeden Fall zum Kader im Spiel gegen Werder Bremen am Samstag zählen wird. Bis zum zweiten Teil der Rückrunde wird Kenan Karaman wohl pausieren müssen. Der türkische Nationalstürmer ist noch nicht im Mannschaftstraining, und niemand bei Fortuna möchte ein gesundheitliches Risiko mit ihm eingehen.

Die Stimmung im Team

An der Intensität im Training ist schon zu erkennen, dass die Spieler alles dafür tun, um am Samstag gegen Bremen ein erfolgreiches Spiel zu zeigen. Die Stimmung ist sehr gut, wenn auch (noch) nicht so ideal wie im vergangenen Jahr. Einen Stinkstiefel gäbe es nicht, wie Innenverteidiger Andre Hoffmann versichert. Auch ein Lewis Baker, der wahrscheinlich nicht mehr zurück nach Düsseldorf kommt, soll kein solcher Störfaktor gewesen sein. Allen Spielern ist bewusst, dass sie mutiger nach vorne spielen müssen, ohne die Defensive zu vernachlässigen. Und ihnen ist klar, dass deutlich mehr Punkte als in der Hinrunde erzielt werden müssen.