Kader 2020/21 Fortuna steht großer Umbruch bevor

Düsseldorf · Wer bleibt? Wer geht? Die WZ erklärt, wie sich die Zusammensetzung der Mannschaft nach dem Bundesliga-Abstieg verändern wird.

 Mathias Jörgensen (l.) und Kevin Stöger (r.), hier im Duell mit Unions Joshua Mees, dürften nach dem Bundesliga-Abstieg zu den zahlreichen Abgängen gehören.

Mathias Jörgensen (l.) und Kevin Stöger (r.), hier im Duell mit Unions Joshua Mees, dürften nach dem Bundesliga-Abstieg zu den zahlreichen Abgängen gehören.

Foto: Horstmüller

Wann auch immer die neue Saison der 2. Fußball-Bundesliga aufgrund der Corona-bedingten Terminplan-Änderungen beginnen wird: Die Fans von Fortuna Düsseldorf werden sich an viele neue Namen gewöhnen müssen. Und zahlreiche Profis künftig nur noch in anderen Trikots erleben. Der Kader des Bundesliga-Absteigers wird nicht nur günstiger, wie Vorstand Thomas Röttgermann ankündigte, er wird sich auch gewaltig verändern, ein großer Umbruch steht bevor.

Unmittelbar nach dem 0:3 bei Union Berlin am vergangenen Samstag stellte Trainer Uwe Rösler klar, dass er bleiben möchte. Der neue Sportvorstand Uwe Klein widersprach nicht. Ob dies final so stehenbleibt, werden die kommenden Wochen zeigen. Gleiches gilt für das Personal auf dem Rasen. Die WZ erklärt, wie sich der Kader nach dem Abstieg verändern könnte.

Torhüter

Das durch viele Verletzungen und Krankheiten entstandene Überangebot an Torhütern wird es kommende Saison nicht mehr geben. Michael Rensing verlässt den Verein nach sieben Jahren. Zack Steffen, Nummer eins zwischen den Pfosten in der Hinrunde und Leihgabe von Manchester City, wird definitiv nicht zu halten sein. Auch Tim Wiesners Zukunft könnte außerhalb Düsseldorfs liegen. Nach überwiegend guten Leistungen spricht vieles für Florian Kastenmeier als dauerhafte Stammkraft im Tor. Zudem stehen Routinier Raphael Wolf, der nach langer Pause um seine Rückkehr bemüht ist, und der 22-Jährige Jannick Theißen noch bis 2021 unter Vertrag. Das Arbeitspapier Kastenmeiers ist sogar bis 2022 gültig.

Abwehr

In der Defensive wird sich voraussichtlich am meisten verändern. André Hoffmann ist der einzige Innenverteidiger, der wohl den Gang in die 2. Liga mit antreten wird. Zwar steht auch Kaan Ayhan noch unter Vertrag (bis 2022). Der türkische Nationalspieler ist allerdings kaum zu halten. Er soll eine Ausstiegsklausel besitzen, die zwischen fünf und sechs Millionen Euro liegen dürfte. Die auf der rechten Abwehrseite beheimateten Matthias Zimmermann und Jean Zimmer sind noch langfristig gebunden, wobei auch Zimmermann das Interesse einiger Erstligisten geweckt haben könnte. Denkbar ist, dass Niko Gießelmann der Fortuna die Treue halten wird. Der Vertrag des Linksfußes läuft aus. Die Leihspieler Matthias Jörgensen und Kasim Adams sowie Markus Suttner, Robin Bormuth und Diego Contento haben keine gültigen Kontrakte mehr. Letzterer hatte seinen Abschied bereits Anfang Juni öffentlich gemacht. Suttner würde die Fortuna gerne halten, doch die Chancen dürften gering sein.

Mittelfeld

Regisseur Kevin Stöger wird die Fortuna verlassen. Sein Ex-Verein VfB Stuttgart soll nach dem feststehenden Aufstieg Interesse am 26-Jährigen haben. Der von den Schwaben ausgeliehene Erik Thommy — einer der besten Fortunen der Saison — dürfte mehrere Optionen besitzen, wenn es um einen neuen Arbeitgeber in der 1. Liga geht. Ein Verbleib in Düsseldorf erscheint daher äußerst unwahrscheinlich, ebenso wie bei Valon Berisha. Kapitän Oliver Fink wird seine Karriere aller Voraussicht nach beenden, eine Weiterbeschäftigung des oft verletzten Aymen Barkok ist nicht zu erwarten. Unter Vertrag stehen Marcel Sobottka, Alfredo Morales, Thomas Pledl und Kelvin Ofori. Sollte Pledl, der in der abgelaufenen Saison ganze 85 Bundesliga-Minuten absolvierte, eine neue Herausforderung suchen, käme dies nicht überraschend. Routinier Adam Bodzek indes könnte noch einmal ein Jahr dran hängen und beim Neuaufbau helfen. Der 34-Jährige bestätigte nach dem Union-Spiel bereits, dass es entsprechende Gespräche gegeben habe.

Angriff

Die Chancen auf eine Weiterbeschäftigung des vom FC Schalke ausgeliehenen Steven Skrzybski sind nach dem Abstieg allenfalls minimal. Hinter der Zukunft von Kenan Karaman, mit sechs Treffern zweitbester Torschütze hinter Rouwen Hennings, steht ein Fragezeichen. Mit 26 Jahren ist der Deutsch-Türke für Bundesligisten interessant, selbst wenn sein Vertrag bei der Fortuna auch für die 2. Liga gilt. Dass Top-Torschütze Rouwen Hennings an Bord bleibt, gilt als sicher. Unter Vertrag stehen darüber hinaus die Angreifer Nana Ampomah, Dawid Kownacki, Nachwuchstalent Shinta Appelkamp und noch für eine weitere Saison Schalke-Leihgabe Bernard Tekpetey. Dass alle aus diesem Quartett bleiben, ist nach jetzigem Stand nicht zu erwarten.

Fazit

Mindestens 13 Profis werden den Klub verlassen, am Ende könnten es gar 16 oder 17 werden. In allen Mannschaftsteilen wird es gravierende Veränderungen geben. Das Gesicht der Fortuna wird ein anderes sein.