Ganz nah dran — und jetzt dabei?
Ivan Paurevic hofft gegen St. Pauli auf seine Chance, in der Startelf zu stehen.
Düsseldorf. Mit mehr als einem Bein stand Ivan Paurevic vergangene Woche in der Startelf der Fortuna. Dann meldete sich der angeschlagene Andreas Lambertz kurzfristig einsatzbereit, und „Paure“ schmorte die gesamten 90 Minuten des Spiels bei Dynamo Dresden (1:1) auf der Bank. „Lumpi ist unser Mannschaftskapitän, der Trainer hat Vertrauen zu ihm. Da bin ich Profi genug und akzeptiere das“, sagt der defensive Mittelfeldspieler des Fußball-Zweitligisten.
Doch jetzt ist eben eine neue Woche, ein neues Spiel, eine neue Situation. Auch und gerade für Ivan Paurevic. Lambertz fällt in jedem Fall aus, weil er sich in Dresden die fünfte Gelbe Karte und damit die Sperre für ein Spiel einhandelte. Trainer Lorenz-Günther Köstner muss für die Begegnung gegen den FC St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr, Arena) also eine Position im Mittelfeld neu besetzen. Paurevic bietet sich an, ohne verbal aufdringlich zu werden: „Es würde mich schon freuen, wenn ich von Anfang an spielen könnte. Diese Woche versuche ich, gut zu trainieren und mich dem Trainer zu zeigen. Er weiß, was das Beste für die Mannschaft ist.“
Bisher gab es indes keine Startelf-Einsätze des Kroaten, unter Köstner war „Paure“ nur eingewechselt worden. Dabei lesen sich seine Leistungsdaten aus der Hinrunde nicht einmal schlecht: Bis auf die ersten beiden Saisonspiele stand Paurevic immer im 18er-Kader für die Meisterschaftsspiele, wurde drei Mal eingewechselt, stand fünf Mal in der Startelf. Beim 3:1 in Cottbus hatte er die Vorlage zum 1:1 gegeben.
In diesem Jahr stand er allerdings nur 99 Minuten in drei Zweitligaspielen auf dem Rasen. Wie knapp war Paurevic in Dresden an der Startelf vorbeigeschrammt? Für sein Gefühl sei er „sehr nah dran“ gewesen.
Die Fortuna konnte derweil in Dresden nur in moralischen, auf keinen Fall aber in spielerischen Belangen überzeugen. Das bewertet Paurevic ähnlich: „Wir können nicht sagen, dass wir Tempofußball oder schön gespielt haben, aber wir haben was mitgebracht und sind fünf Spiele ungeschlagen.“
Allerdings weiß Ivan Paurevic auch, dass der FC St. Pauli ein anderes Kaliber sein wird. „Trotzdem wollen wir gewinnen, wir haben Greuther Fürth in der Arena geschlagen, gegen den 1. FC Köln gut ausgesehen“, sagt der 22-Jährige. An der Motivation werde es sicher nicht liegen — vor allem nicht bei ihm, wenn er es in die erste Elf schafft. Noch gut in Erinnerung ist sein Startelf-Debüt in der Bundesliga im November 2012 — ausgerechnet gegen Borussia Dortmund, von wo er nach Düsseldorf gewechselt war. Paurevic bot eine starke Leistung, als die Fortuna dem Favoriten ein 1:1 abtrotzte, seine Rot-Gelbe Karte blieb nur Randnotiz. Schlägt also am Sonntag gegen den FC St. Pauli wieder seine große Stunde? Paurevic: „Ich werde da sein, wenn ich gebraucht werde.“