"Gefühltes Erstligaspiel" - Fortuna empfängt Eintracht

Das Gipfeltreffen der Aufstiegskandidaten Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt elektrisiert. Den Hessen winkt mit einem Sieg die Übernahme der Tabellenführung.

Düsseldorf/Frankfurt/Main (dpa). Das „gefühlte Erstligaspiel“ bei Fortuna Düsseldorf soll Eintracht Frankfurt an diesem Montag an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga zurückbringen.

„Beide Mannschaften haben Bundesliga-Qualität, auch die Begleitumstände genügen den Ansprüchen“, sagte Eintracht-Trainer Armin Veh am Sonntag. „Aber der Aufstieg wird damit nicht entschieden“, ergänzte der Frankfurter. Für Aufmerksamkeit hatte der 51-Jährige mit verbalen Attacken gegen Fortuna-Akteure gesorgt. „Fallsucht“ unterstellte der Coach Torjäger Sascha Rösler und Kollegen angesichts von zehn Strafstößen. „Diese Meinung hab ich nicht exklusiv, aber ausgesprochen. Und ich bleibe dabei“, sagte Veh vor dem Top-Duell (20.15 Uhr/Sport1).

Der Eintracht-Trainer forderte zur Chancengleichheit einen erfahrenen Schiedsrichter für die brisante Partie. In Felix Brych (München) bietet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einen seiner besten Unparteiischen auf. „Er ist erfahren, pfeift auch international“, meinte Veh und scheute weitergehende Aussagen. Brych war im DFB-Pokal bei der Partie Hertha BSC gegen Mönchengladbach in die Kritik geraten, als er auf eine „Schwalbe“ des Gladbachers Igor de Camargo reinfiel.

Richtig grantig reagierte Veh auf den Vorwurf, er habe die Stimmung im Vorfeld der Partie angeheizt. „Lasst die Kirche im Dorf. Man kann Ausschreitungen auch herbeireden“, sagte Veh.

Fortuna-Kollege Norbert Meier hält den Ball flach und will sich nicht mit Nebengeräuschen beschäftigen. „Dafür habe ich keine Zeit, wir beschäftigen uns nur mit den sportlichen Dingen“, erklärte Meier.

Mit dem 2:1 gegen Braunschweig startete die Eintracht erfolgreich in die restliche Runde. „Wir gehen selbstbewusst ins Spiel. Wir wissen, dass wir umsetzen müssen, was wir uns vorgenommen haben. Wir müssen zeigen, dass wir gewinnen wollen“, stellte Veh seine Marschroute vor.

Düsseldorf steht unter Druck. Seit drei Spieltagen wartet die Fortuna auf einen Dreier. „Wir sind gefestigt genug, dass uns das nicht interessiert“, meinte Kapitän Andreas Lambertz, der wegen der 5. Gelben Karte nur Zuschauer ist. Auch die Frankfurter gehen nicht ohne personelle Änderungen ins Spiel. Neben Kapitän Pirmin Schwegler (Zehenbruch) ist auch Wintereinkauf Martin Amedick mit einer Oberschenkelzerrung außer Gefecht. Dafür steht Bamba Anderson wieder zur Verfügung und wird auf seinen angestammten Platz neben Gordon Schildenfeld in der Innenverteidigung zurückkehren.

Nicht festgelegt hat sich Veh, ob Erwin Hoffer oder Mo Idrissou einziger Stürmer ist. „Idrissou hat wohl noch nicht die Kraft für 90 Minuten“, meinte der Eintracht-Coach. Im Mittelfeld hat zudem Sonny Kittel Chancen auf einen Einsatz von Beginn an.