Gewerkschaft der Polizei: DFB jetzt in der Pflicht

Berlin (dpa) - Nach den Fan-Tumulten beim Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) den DFB zu konsequentem Handeln und härteren Strafen auf.

„Offensichtlich bringen Appelle an Vernunft und Verstand nichts. Der DFB ist jetzt vor dem angekündigten Anti-Gewalt-Gipfel von Fußball und Justiz in der Pflicht zu prüfen, ob über Punktestrafen die Fans diszipliniert werden können“, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Bernhard Witthaut.

Bei den Ausschreitungen am Ende der Partie zwischen Fortuna und Hertha (2:2) am Dienstagabend hätten „Tausende unkontrolliert agierende Fußball-Anhänger sich und andere in höchste Gefahr gebracht“, erklärte Witthaut.

Vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) fordert er ein wirksames Signal gegen die zunehmende Eskalation von Fan-Krawallen. Nach Auffassung der GdP erzielten die bisherigen Maßnahmen wie Stadionverbote und Geldstrafen für Vereine nur noch eine geringe Abschreckung.

„Erst wenn die Fans begreifen, dass ihre unbeherrschten Gewaltausbrüche zu Punktabzügen bei ihrem Lieblingsverein und somit im schlimmsten Fall zum Abstieg führen können, dürfte die Gewalt eher eingrenzbar sein“, ergänzte Witthaut.

In der Nachspielzeit hatten tausende Fans das Spielfeld vor dem Abpfiff gestürmt. Schiedsrichter Wolfgang Stark unterbrach die Partie und schickte die Spieler in die Kabinen. Nur mit Mühe konnten Ordner und Polizei die Fans zurückdrängen. Nach etwa 20 Minuten wurde das Spiel noch einmal für etwa anderthalb Minuten angepfiffen.