Halloran: Die WM wäre für mich das Größte
Der brasilianische Fußball-Traum könnte für den Australier wahr werden.
Düsseldorf. Wer will schon Mallorca, wenn er australische Traumstrände haben kann. Wobei es für Ben Halloran in den kommenden Tagen mehr Traum als Strand gibt. Denn der Fortuna-Profi möchte zum Kader der australischen Fußball-Nationalmannschaft gehören, die bei der Weltmeisterschaft in Brasilien an den Start geht. Statt gegen Sandhausen, Aalen und Aue ginge es dort für ihn in der Vorrunde gegen die Nationalteams Chile, Spanien und die Niederlande. „Bei der WM dabei zu sein, wäre das Größte“, sagt der 21-Jährige, der zuletzt bei seinen Auftritten in der 2. Bundesliga ein wirklich eindrucksvolles Bewerbungsschreiben abgegeben hatte.
Denn auf Fortunas Erfolgswelle im Frühjahr surfte der Blondschopf ganz oben mit. Der von Brisbane Roar im vergangenen Sommer gekommene Offensivspieler erzielte in fünf der jüngsten sechs Spiele jeweils einen Treffer — darunter jeweils das wichtige 1:0 in Paderborn, gegen Aalen und in Sandhausen. Seit Ende November gehörte er regelmäßig zum Kader und zur Startformation, nachdem er sich in sechs Spielen im Regionalligateam dafür empfohlen hatte. Mit Fortuna II verlor er davon übrigens nur eines, war mit beteiligt am zwischenzeitlichen Höhenflug der Reserve.
Benjamin Halloran, so der volle Name, setzte diesen spätestens nach dem Trainerwechsel im Winter im Profiteam fort, blühte unter Interimstrainer Oliver Reck dann so richtig auf, ließ sich auch von einer Hüftprellung im Februar nicht mehr ausbremsen. Viel habe dabei mit Reck zu tun gehabt, sagt Halloran: „Er war gegenüber der Mannschaft auch in schwierigen Situationen immer positiv, ist außerdem ein netter Typ, und das hat uns natürlich auch geholfen.“ Ob er lieber weiter mit Reck statt unter dem eigentlichen Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner weitermachen würde? „Das ist nicht meine Sache, das wird woanders entschieden. Er ist ein guter Trainer, so viel kann ich sagen.“
Ansonsten kümmert sich Ben Halloran jetzt um seinen Traum. Am Mittwoch flog er in seine Heimat, am Sonntag startet das Trainingslager. An dessen Ende wird der 21-Jährige erfahren, ob er auch die brasilianischen WM-Stadien (und Traumstrände) kennen lernen darf. Und weil er in Bestform ist, beweist er auch Selbstvertrauen, wenn er sagt: „Meine Chancen dabei zu sein, schätze ich auf über 50 Prozent, denke ich. Denn es ist ja wichtig, ein Team nach aktueller Form aufzustellen und nicht nach Leistungen in der Vergangenheit.“ Dafür hat Ben Halloran wahrlich ein gutes Bewerbungsschreiben abgegeben.