Fortuna Düsseldorf „Ich bleibe ruhig und wachsam“

Rachid Azzouzi vertraut auf den Weg. Demirbay kommt vom HSV.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Rachid Azzouzi ist derzeit ein Vorbild für seine Manager-Kollegen ligaweit. Der 44 Jahre alte Ex-Profi lebt die Ruhe und Geduld vor. Fortunas Sportdirektor glaubt trotz des Fehlstarts weiterhin an die Mannschaft und das Trainerteam. „Natürlich benötigen wir jetzt dringend ein Erfolgserlebnis. Aber das ist nicht alles. Ich bin wachsam, aber nicht ungeduldig“, sagt Azzouzi. „Wir werden unseren Weg weitergehen, und es wird weitere Rückschläge geben, bis wir zur Stabilität gefunden haben.“

Darauf sollen auch die Störgeräusche, die jetzt durch den sehr wahrscheinlichen Wechsel von Michael Liendl zu 1860 München entstanden sind, keinen größeren Einfluss haben. „Wir haben gesagt, dass wir im offensiven Bereich noch handeln werden, und auch in Sachen Liendl sind wir gewappnet.“

Inzwischen ist das passiert. Vom Hamburger SV wird Kerem Demirbay ausgeliehen. Der 22-Jährige war in der vergangenen Saison bereits an den 1. FC Kaiserslautern verliehen worden, nun könnte er bei der Fortuna die Nachfolge von Liendl übernehmen. Demirbay ist Deutsch-Türke, hat als offensiver Mittelfeldspieler gute Standards im Repertoire und zeichnet sich durch Torgefährlichkeit aus. In seiner Jugend spielte der gebürtige Hertener unter anderem bei Schalke 04 und Borussia Dortmund.

Im Augenblick wird aber mehr über die Leistungen der vorhandenen Spieler diskutiert. Bei den einen wird die Mannschaft für ihre Leidenschaft gelobt, die andere Seite bemängelt die miserable Punkteausbeute — und dass die Spieler in der Kritik zu gut wegkommen.

„Für die Mannschaft und für die Fans tut es mir leid, dass ein Spiel wie das gegen den SC Freiburg verloren geht“, sagt Azzouzi. „Jeder hat alles gegeben. So wie wir gegen die Freiburger in der zweiten Hälfte aufgetreten sind, kann man es kaum besser machen.“ Doch Fortunas Manager weiß, dass nach jeder Niederlage der Druck weiter zunehmen wird. „Die Erkenntnis ist wichtig, dass wir auch gegen einen solchen Gegner mithalten können, aber du musst dich auch irgendwann einmal belohnen, sonst ist alles für die Katz.“

Man werde als Verein zusammenstehen. Aber es gebe genügend Dinge, die die Mannschaft noch verbessern müsse: „Es fehlt einfach dieses Selbstverständnis, dass, wenn eine Sache gelingt, dann auch die nächste passt“, sagt Azzouzi. „Da müssen wir wieder hinkommen. Das ist keine Frage der Qualität.“ Man werde vor dem fünften Spieltag jetzt nicht alles in Frage stellen. Azzouzi ist Optimist und behält die Ruhe. „Nur wenn wir dem Gegner gnadenlos unterlegen gewesen wären, hätte ich Bedenken.“