Immer das gleiche Lied...

Die Fortuna rennt, kämpft und hat keinen Vollstrecker. Das macht auch Trainer Meier mürbe.

Düsseldorf. Als Trainer verhält sich Norbert Meier meist absolut professionell. Seine Analysen treffen mit traumwandlerischer Sicherheit den Punkt - nach Siegen ebenso wie nach Niederlagen. Das war auch am Freitag beim 0:1 seiner Fortuna bei Union Berlin so: "Glückwunsch an Union Berlin - das war ja immer so." Viel mehr mochte der sportlich Verantwortliche des Fußball-Zweitligisten am Freitag allerdings nicht sagen - Aussage einfach verweigert.

Nur noch, dass er sich "hochtrabende Analysen" sparen wolle. "Dann müsste ich doch nur wieder ein paar Dinge abbeten, aber das möchte ich mir heute nicht antun." Sagte es, trabte grußlos von dannen und ließ damit jene Professionalität vermissen, die ihn doch ansonsten so auszeichnet. Nicht einmal die positiven Aspekte jenes 0:1 an der "Alten Försterei" schienen Meier trösten zu können.

Zum Beispiel dass seine Mannschaft die erste Hälfte vor 14.309 Zuschauern im Köpenicker Hexenkessel dominiert hatte. "Wir hatten große Probleme, haben uns viele Fehler erlaubt. Auf dem Weg nach vorne war das zu wenig", sagte Berlins Trainer Uwe Neuhaus. Dass seine Mannschaft durch John Mosqueras Volleyschuss (9.) und Ahmed Madounis Kopfball an den Pfosten (34.) zwei große Chancen hatte, sei dabei nur Nebensache. "Wir konnten froh sein, dass wir mit 0:0 in die Pause gegangen sind."

So musste Union-Torwart Marcel Höttecke schon sein ganzes Können aufbieten, um die ein oder andere Gelegenheit der munter nach vorne spielenden Fortunen zu entschärfen. Die wohl beste hatte Mannschaftskapitän Andreas Lambertz, der frei vor Höttecke scheiterte (44.). Das waren allerdings schon fast alle der wenigen Höhepunkte in einer zwar kämpferisch intensiven, aber spielerisch von beiden Seiten eher bescheidenen Begegnung.

Denn auch nach dem Wechsel änderte sich das Bild nicht. Die Angst vor einer Niederlage und dem möglichen Abrutschen in den Tabellenkeller war auf beiden Seiten zu spüren. Allerdings taten die Berliner zunehmend etwas mehr für das Offensivspiel, drängten die Fortunen immer öfter in deren Hälfte. Der Lohn dafür war das 1:0, das Thorsten Mattuschka freistehend an der Strafraumgrenze erzielen konnte. Damit bestraften die Gastgeber die Düsseldorfer für die eine Unachtsamkeit, die sie sich erlaubten und raubten ihrem Trainer damit offenbar die Analyse-Willigkeit.