Jens Langeneke will es wissen
Der 35-Jährige arbeitet hart, damit er bei Fortuna erste Wahl wird, denn in der Bundesliga hat er noch nie gespielt.
Düsseldorf. Es ist womöglich sein letztes Jahr als Fußballprofi: Jens Langeneke scheint jede Minute davon aufsaugen zu wollen wie ein Schwamm. Wenn alles nach Wunsch läuft, betritt der Innenverteidiger als erster Fortune nach 15 Jahren wieder Bundesliga-Boden. Erstliga-Premiere mit 35 Jahren, wer kann das schon über sich erzählen? Nach Wunsch heißt einerseits, dass er Stellvertreter von Kapitän Andreas Lambertz bleibt und seinen Stammplatz im Team gegen jüngere Konkurrenten wie Bruno Soares, Leon Balogun oder Juanan verteidigt. Dann würde er den Aufsteiger anstelle des gesperrten „Lumpi“ Lambertz als Kapitän in den ersten Pflichtspielen an und aufs Feld führen.
Nach Wunsch heißt andererseits, dass Langeneke von größeren Verletzungen verschont bleibt. Bisher war es in seiner Karriere jedenfalls so, von einigen kleineren Wehwehchen mal abgesehen. Im vergangenen Jahr hatte er auf der Terrasse des Mannschaftsquartiers „Hotel Eder“ in Maria Alm gesagt, dass er sich so fit fühle wie selten zuvor in seinem Leben. Gilt das auch ein Jahr später noch an selber Stelle? „Natürlich habe ich das eine oder andere Zwicken mehr als früher“, sagt Langeneke. Aber er sei eben auch wieder im Trainingslager, weil er spielen wolle.
„Wenn ich es mir nicht zutrauen würde, müsste ich besser das Maskottchen machen oder die Mannschaftskasse organisieren.“ Stattdessen trainiert er vor der österreichischen Bergkulisse. Nach bisher anderthalb Wochen Vorbereitung zeigen sich erste Ansätze, dass der Mannschaftsgeist wieder stimmt. „Die Feinheiten lernen wir jetzt gemeinsam, dafür sind diese Trainingslager ganz gut.“ Nicht zuletzt auch für die körperliche Fitness, denn die brauche das ganze Team, so Langeneke.
„Wir haben sicher nicht die spielerische Qualität wie andere Erstligisten. Auch durch die 2. Liga sind wir ja nicht mit spielerischer Leichtigkeit marschiert.“ Die Fortuna setze auf andere Tugenden, je öfter die Null stehe, desto größer sei die Chance auf Punkte. Jens Langeneke möchte dazu seinen Teil beitragen. Wie er es seit 2006 bei der Fortuna getan hat, als es ihn nach sechs Zweitliga-Jahren nach Düsseldorf zog. Zwei Jahre Regionalliga, ein Jahr dritte Liga, der Aufstieg in die zweite und jetzt in die erste Liga. Jens Langeneke ist mit dem Verein gewachsen — und verwachsen.
„Ob es wirklich mein letztes Jahr wird, ist noch nicht entschieden.“ Dass es mit der Bundesliga vielleicht früher hätte klappen können, daran verschwende er keinen Gedanken. „Die Karierre ist einfach so verlaufen. Ich finde es jetzt einfach nur geil.“