Jovanovics Entschuldigung
Derzeit steht der Fortuna das Glück zur Seite. Allerdings baut die Mannschaft von Trainer Meier auf die beste Abwehr der Liga.
Düsseldorf. Seine Worte klangen wie eine Entschuldigung. "Eigentlich", sagte Ranisav Jovanovic, "haben wir den Sieg nicht verdient gehabt." Dem Angreifer der Fortuna war es am späten Samstagnachmittag scheinbar ein wenig unangenehm, mit einer solch schwachen Leistung drei Punkte aus seiner früheren Wirkungsstätte, dem Rudolf-Harbig-Stadion, entführt zu haben.
Zumal sein Ex-Klub die drei Zähler mindestens ebenso nötig gehabt hätte wie sein jetziger Arbeitgeber. "Natürlich konnte Dresden einem heute etwas leid tun", sagte Jovanovic nach Spielschluss. "Die Mannschaft hat hier gut gekämpft und versucht, nach vorne zu spielen. Aber so ist das, wenn man unten drin steht, dann fehlt auch manchmal das Quäntchen Glück", sagte Jovanovic außerdem. Glück, dass der Fortuna in Dresden zur Seite stand.
"Souverän wie eine Spitzenmannschaft haben wir nicht agiert, aber wenigstens am Ende unsere Chancen genutzt", bilanzierte der Angreifer. Ihm selbst blieb sein fünfter Saisontreffer versagt, was aber auch an der unglücklichen Spielweise der Rot-Weißen lag. Wie schon gegen Wuppertal eine Woche zuvor stockte der Spielfluss gewaltig. "Es kamen leider meist nur lange Bälle an. Das ist eigentlich gar nicht unser Spiel", monierte Jovanovic.
Schon am kommenden Freitag muss im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig der Ball wieder flach in den eigenen Reihen gehalten werden, sollen Jovanovics hohe Ziele erreicht werden. "Wir wollen mit einem Heimsieg unsere Serie ausbauen und oben dran bleiben."
Durch den Erfolg in Sachsen und die Ausrutscher der Konkurrenten Kickers Emden (1:3 in Burghausen) und Union Berlin (2:2 gegen Sandhausen) hat sich Fortunas Tabellensituation verbessert. Als Dritter weist die Mannschaft von Norbert Meier drei Zähler Rückstand auf den neuen Ligaprimus aus Paderborn auf und hat fünf Punkte Vorsprung auf den Fünftplatzierten Kickers Offenbach.
Spitze sind die Flingerner bereits in der Abwehrarbeit. Nur elf Gegentreffer aus 15 Partien sind der Bestwert der Liga. Die starke Defensive erlaubt es der Fortuna derzeit, auch schwächere Spiele schadlos zu überstehen. Wenn jetzt auch wieder der Angriff ins Rollen kommt und sich Ranisav Jovanovic nach Spielschluss nicht mehr entschuldigen muss, kann die Fortuna im Aufstiegsrennen tatsächlich ein gewichtiges Wort mitsprechen.