Nach dem Sieg von Fortuna Düsseldorf über den VfL Bochum ist der Mittelfeldspieler zufrieden Kaan Ayhan: „Das Team hat’s mir leicht gemacht“

Kaan Ayhan gibt ein glanzvolles Debüt beim 3:0-Sieg gegen den schwachen VfL Bochum.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Kaan Ayhan durfte zum ersten Mal im Trikot der Fortuna auflaufen. Und Friedhelm Funkel muss es im Gefühl gehabt haben, für den Ex-Schalker nicht etwa einen anderen Spieler, der in Gelsenkirchen groß geworden ist, aus dem Team zu nehmen. So saß Axel Bellinghausen zunächst auf der Bank und Marcel Sobottka spielte. Und wie der fleißige Mittelfeldmann spielte. In der dritten Minute war der 22-Jährige zur Stelle und erzielte nach einer herrlichen Kombination und einem Stellungsfehler in der Bochumer Abwehr die 1:0-Führung.

Und dennoch war es das Spiel des Kaan Ayhan, der mit seinen 21 Jahren Lebensalter sofort zum Chef im Mittelfeld der Fortuna neben dem überragenden Abräumer Adam Bodzek avancierte. In seinem überlegten und fast fehlerlosen Spiel hatte er immer seine Mitspieler im Blick und verlagerte geschickt das Spiel. Damit sorgte er in der Bochumer Abwehr immer wieder für Probleme, zudem war er auf dem Platz überall zu finden.

Fortuna gewinnt 3:0 gegen Bochum
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Auf Schalke hatte der gebürtige Gelsenkirchener, der inzwischen auch schon zwei Einsätze in der türkischen A-Nationalmannschaft absolviert hat, eigentlich nur defensiv agiert, allenfalls mit gefährlichen Standardsituationen in Tornähe des Gegners auf sich aufmerksam gemacht. In seinem ersten Spiel für die Fortuna gegen die zunächst völlig verunsicherten Bochum genoss Ayhan es sichtlich, sich immer wieder in die Angriffe seines Teams einschalten zu können. „Ich kann auf mehreren Positionen spielen. In der Zentrale fühle ich grundsätzlich am wohlsten“, sagte Ayhan. „Die Mannschaft hat es mir einfach gemacht reinzukommen. So fällt es mir natürlich leichter.“

Und über die Spielintelligenz, wohl temperierte Pässe zu spielen, verfügt er, wie er es am Dienstag mehrfach beweisen konnte. Als Kaan Ayhan dann in der 52. Minute im Strafraum des VfL mit der Hacke den Ball zu einer weiteren Großchance von Marcel Sobottka auflegte, rieben sich so manche Fans die Augen und sprachen davon, dass das Spiel der Fortuna ja wieder richtig nach Fußball aussieht.

Ein solches Kompliment gab es in den vergangenen drei Jahren sehr selten. Mit der Anwesenheit von Ayhan hat das Spiel der Fortuna an Format gewonnen. Ob das dann in Zukunft Bestand hat, muss aber auch der 21-Jährige erst einmal unter Beweis stellen. Allerdings zeigten auch die Mitspieler, dass sie Fußball. Spielen können. Eine Kombination wie vor dem 3:0, das Axel Bellinghausen erzielte, zeigt auch das gewachsene Selbstvertrauen sowie das Potenzial, das so lange brach lag. Und hinten brannte nicht allzu viel an. „Wir haben von Anfang an Druck gemacht. Das hat uns Sicherheit gegeben. Alles, was danach kam, war sehr gut und abgeklärt. Bis auf den einen Kopfball war nicht viel in unserem Strafraum los“, sagte der Ex-Schalker, der sehr zuversichtlich ist, was die Aufgabe in Braunschweig am Freitag angeht. „Ich hoffe, wir können das so mitnehmen. Gegen den Tabellenführer wird es wieder ein ganz anderes Spiel. Ich mache mir aber keine Sorgen, dass wir dort keine gute Leistung abliefern können.“