Kampf um den Stammplatz
Fussball: Der 22-jährige Sebastian Heidinger will sich bei der Fortuna in die Stammelf spielen.
Düsseldorf. Bei Fortunas Sebastian Heidinger sprüht der Konkurrenzkampf aus jeder Faser seines Körpers. Das war im zweiten Spiel beim Fußball-Wintercup in der Arena deutlich zu sehen. In teils überhasteten Aktionen spiegelte sich der Wille des 22-Jährigen wieder, alles für einen Stammplatz im Drittliga-Team zu geben.
Schließlich hatte er sich durch gute Leistungen in der zweiten Mannschaft wie kein anderer Fortuna empfohlen, und mit den Einsätzen in der Meisterschaft und beim Wintercup dürfte sich das mit den geäußerten Abwanderungsgedanken zur Winterpause erledigt haben.
Aber im Finale gegen den 1. FC Köln stand er sich dabei manchmal selbst im Weg, im Kampf um einen Mittelfeld-Stammplatz sind es gleich eine ganze Hand voll Spieler. Wobei das neben der Torwartposition (Michael Melka) die am wenigsten knifflige Aufgabe für Trainer Norbert Meier vor dem Wiederbeginn der Pflichtspiele in diesem Jahr sein dürfte: Mannschaftskapitän Andreas Lambertz ist ebenso gesetzt wie Stephan Sieger als Abräumer vor der Abwehr und der spielwitzige Olivier Caillas auf der linken Seite. Ahmet Cebe hat in der Winterpause seine schwachen Auftritte zuvor vergessen machen können, so dass Marco Christ wohl das Nachsehen hat.
Meier kündigt schon mal an, dass es anlässlich des Niederrheinpokalspiels am Samstag bei RW Essen (14 Uhr, Hafenstr.) und des Drittliga-Auftakts am darauf folgenden Donnerstag gegen die Stuttgarter Kickers (19.30 Uhr, Arena) "wieder einige lange Gesichter" geben wird. "Auf einigen Positionen ist es bei uns immer eng, und das wird so bleiben. Manchmal sind es nur Haaresbreiten."
Beispielsweise in der Innenverteidigung bezüglich des Platzes neben Jens Langeneke. Hamza Cakir oder Robert Palikuca? Beide haben zuletzt überzeugt, Meier dürfte diese Entscheidung aus dem Bauch heraus fällen. Rechts hat Clement Halet derzeit die Nase vorn, links wird es durch die Verletzung von Fabian Hergesell knifflig.
Wobei Vorgänger Henri Heeren in den Planungen still und heimlich wohl keine Rolle mehr spielt und längst zum Kader des NRW-Liga-Teams gehört. Angeblich macht dem Ex-Kapitän auch der Rücken so sehr Probleme, dass ein Ende der Karriere bevorstehen könnte. Testspieler Simon Chekroun konnte sich beim Wintercup offenbar nicht für einen Vertrag empfehlen.
"Der hat es nicht schlecht gemacht, ist aber eher einer fürs Mittelfeld", so Meier, der als "Notlösung" auch den genesenen Oliver Hampel als Linksverteidiger aufbieten könnte. Viel zu selten ist auch die Rede von Christoph Caspari, der in für Fortuna II auf der Position starke Auftritte hatte - eine "preiswerte" Lösung. Interessant ist die Besetzung im Sturm neben Glücks-Einkauf Ranisav Jovanovic. Da Axel Lawaree noch mehrere Wochen fehlt, liefern sich Deniz Kadah, Bekim Kastrati und Leih-Stürmer Simon Terodde einen Dreikampf.
Wobei Letzterer durch zwei Tore beim Wintercup und vier von acht gegen Ratingen 04/19 deutliche Signale setzen konnte. Konkurrent Kadah weiß das: "Ich habe kein Problem mit Simon, Konkurrenz belebt das Geschäft. Er kam ja, um der Mannschaft zu helfen." Meier lässt seine Entscheidung auf den vier freien Positionen noch offen, will aber seine Spieler ähnlich engagiert sehen wie einen Sebastian Heidinger: "Da muss sich jeder täglich im Training zeigen und anbieten."