Kampf um die Stammplätze
Im Trainingslager in der Türkei werden die Weichen für die dritte Liga gestellt. Fortuna verliert Testspiel gegen Karlsruhe mit 1:3.
Belek. Die Bauchschmerzen vor dem Abflug hat Norbert Meyer gerne in Kauf genommen. Schon unmittelbar nach der Landung in Antalaya dürfte dem Trainer der Fortuna klar gewesen sein, dass es die richtige Entscheidung war, das Trainingslager im türkischen Belek aufzuschlagen.
Bei rund 18Grad Celsius, strahlendem Sonnenschein und auf gut gepflegten Rasenplätzen findet der Fußball-Drittligist in der Türkei fast perfekte Bedingungen vor.
Andreas Lambertz und Michael Ratajczak fühlten sich in diesem angenehmen Rahmen offenbar gleich in Urlaubsstimmung versetzt. Das Duo trudelte verspätet zum ersten Training ein und wurde von Norbert Meyer sogleich zum Füttern der Mannschaftskasse aufgefordert.
Stephan Schauenberg war da längst in seinem Element. Dem früheren Karate-Weltmeister gehören in Belek die Anfangs- und Schlussminuten der Trainingseinheiten.
Nicht zur Freude eines jeden der insgesamt 23 Fortuna-Kicker. Denn so manchem Akteur zeigt der Fitnesscoach mit seinen interessanten Übungen die persönlichen Grenzen in punkto Beweglichkeit und Koordination auf.
Unter Norbert Meyer standen im Hauptteil der beiden ersten Trainingseinheiten verstärkt Spiel- und Angriffsformen auf dem Programm. Schon dabei war auf dem Feld eine positiv gereizte Stimmung auszumachen. Der Kampf um die Stammplätze ist eröffnet.
Meyer kann das nur recht sein. Sein Team machte in den ersten beiden Tagen einen hoch konzentrierten Eindruck. Kleine Sorgen bereitet derzeit alleine Johannes Walbaum. Der Abwehrspieler bekam gleich zu Beginn einen Schlag auf den Knöchel und konnte am Dienstagmorgen nur Lauftraining absolvieren.
Doch im Gegensatz zu seinem verletzt zu Hause gebliebenen Teamkollegen Fabian Hergesell dürfte der 21-Jährige schon bald wieder auf dem Platz stehen.
Das ändert jedoch nichts daran, dass sich die Verantwortlichen intensiv nach einem weiteren Außenverteidiger umsehen. Der Geschäftsführer Sport der Fortuna, Wolf Werner, traf deshalb auch erst Dienstagabend in Belek ein.
Dem Vernehmen nach hat Werner bereits Kontakt zu einem im Ausland beschäftigten Spieler aufgenommen. Ob es sich dabei um den aus der Jugend des FC Bayern München stammenden Stephan Kling handelt (derzeit SCR Altach /Österreich), bleibt abzuwarten.
Übrigens: Allein im eigenen Hotel Limak Arcadia sind inklusive der Fortuna derzeit elf Teams untergebracht. Währenddessen wurde am Dienstag in Düsseldorf der bis 2009 laufende Vertrag mit Stürmer Kenan Sahin gelöst.
Im Testspiel unterlag die Fortuna am Dienstag dem Fußball-Bundesligisten Karlsruher SC mit 1:3 (0:0), bot dabei aber eine gute Leistung. Auch ohne Kapitän Andreas Lambertz erspielte sich der Außenseiter viele Chancen. Jens Langeneke traf aus 20 Metern zum 1:0 (51.).
Danach vergaben Oliver Caillas (58.) und Bekim Kastrati (59.) weitere Großchancen. Nach vielen Spielerwechseln auf beiden Seiten nutzte der KSC seine Gelegenheiten eiskalt.
"Das Ergebnis ist sekundär. Mit dem Spiel bin ich zufrieden. Wir hätten die Partie im Anschluss an das 1:0 frühzeitig für uns entscheiden können", sagte Trainer Meyer.