Kein Grund zur Trauer
Meier: Nach dem 0:2 in Augsburg geht die Welt nicht unter.
Düsseldorf. Dass Norbert Meier ein Träumer ist, kann man von Fortunas Trainer nun wirklich nicht sagen. Also war das 0:2 am Sonntag in Augsburg für ihn auch keine Ernüchterung oder gar eine Enttäuschung. Seine Spieler seien noch nicht so weit, um mit einer so gut besetzten Mannschaft mithalten zu können. "In der ersten Hälfte haben wir das Spiel ja noch halbwegs ausgeglichen gestaltet, aber schon gesehen, welche Qualität Augsburg hat", sagt Meier mit etwas Abstand. "Wir haben am Ende nicht gnadenlos versagt, der Gegner war einfach besser, und das muss man sich auch mal eingestehen."
Viele Fans haben im Rausch der wunderbaren Heimspiel-Auftritte verdrängt, dass die hochfliegenden Durchmarsch-Träume wenig mit der Wirklichkeit zu tun haben. Sie verlangen auswärts ähnlich gute Auftritte wie vor heimischer Kulisse und reiben sich verwundert die Augen, warum es in Rostock, Koblenz oder Augsburg nicht so läuft. "Für uns geht davon die Welt nicht unter", erklärt Fortunas Trainer, der bewusst bei den gezeigten Schwächen nicht gnadenlos auf seine Spieler losging.
Vier Punkte Abstand sind es nun zum Relegationsplatz. Der Aufsteiger kommt an die spielerische Klasse der Spitzenmannschaften nicht heran muss auch daheim alle Möglichkeiten ausreizen, also sehr großen Aufwand betreiben, um die Spiele erfolgreich zu gestalten. Der Hurra-Stil noch aus der Aufstiegseuphorie heraus reicht mit der Unterstützung der Fans, in den Heimspielen erfolgreich zu sein. In der Fremde macht sich die fehlende Erfahrung einiger Spieler bemerkbar.
"Fortuna steht aber nicht umsonst oben drin. Die haben schon gezeigt, dass sie eine gute Qualität haben", sagte Jos Luhukay als fairer Sieger. Der Trainer der Augsburger war aber mit der gleichen Überfalltaktik wie vier Tage zuvor gegen den 1.FCKöln erfolgreich. Da half auch die ausgeglichene Bilanz in Sachen Ballbesitz (50 zu 50 Prozent) und bei den Zweikämpfen (48 zu 52 Prozent) den Gästen wenig. Da sagt die Bilanz der Torschüsse schon mehr. Während Augsburg 17 Mal aufs Tor von Michael Ratajczak schoss, gelangen den Fortunen nur sieben Schüsse auf das Augsburger Tor.
"Hier zu verlieren war bei weitem nicht so schmerzhaft wie in Koblenz", sagte Lumpi Lambertz. Der Kapitän ist wohl auch kein Träumer.