Testspiel Kelvin Ofori trifft zum Sieg für Fortuna gegen RSC Anderlecht

Maasmechelen · Fortuna Düsseldorf hat einen weiteren wichtigen Schritt in der Vorbereitung auf die zweite Bundesliga-Saison in Folge gemacht.

Nach Treffern von Niko Gießelmann und Kelvin Ofori siegt Fortuna mit 2:1 gegen RSC Anderlecht.

Foto: Christof Wolff

Nach Treffern von Niko Gießelmann und Kelvin Ofori siegt das Team von Friedhelm Funkel mit 2:1 gegen den belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht.

Das Gerücht, dass Fortuna nur nach Maasmecheln gefahren sei, um sich noch einen weiteren Torhüter im dortigen Outlet-Center zu besorgen, war zum Glück nur ein schlechter Scherz. Doch nach dem längeren verletzungsbedingten Ausfall von Michael Rensing – es wird davon ausgegangen, dass er nach seinem Radunfall mindestens zwei Monate ausfällt – und den leichteren Problemen von Florian Kastenmeier („Brummschädel“ und Beule nach Zusammenprall mit Morales), stand Jannick Theißen in Belgien als Ersatzmann hinter Zack Steffen zur Verfügung. Der 21-Jährige wird nun wohl auch nicht mehr, wie ehemals geplant, ausgeliehen.

Das Hauptaugenmerk sollte allerdings eigentlich mehr auf Lewis Baker liegen. Unter anderem hatte auch seine Verpflichtung dazu geführt, dass dieses Spiel überhaupt angesetzt worden war. Leicht hatte es der Engländer auf den schwierigen Bodenverhältnissen nicht. Der Rasen im Patro Stadion war weich und rutschig. Trotzdem versuchte Baker von Beginn an das Spiel der Fortuna in die Hand zu nehmen und war eine wichtige Anspielstation in der Zentrale der Fortuna.

Ebenfalls erstmals in einem Spiel für die Fortuna am Ball war Kelvin Ofori. Da der Ghanaer gerade 18 Jahre alt geworden ist, durfte er mit einer Testspielgenehmigung auflaufen. Das große Talent spielte zunächst hinter und neben Rouwen Hennings in der Spitze. Während Baker mit seiner Erfahrung direkt in der Partie war, hatte Ofori im Spiel gegen die Mannschaft von Neu-Trainer Vincent Kompany (ehemals Man City) Eingewöhnungsprobleme. Auch ihn wollte sich Friedhelm Funkel genauer ansehen, um mit dem Sportvorstand zu entscheiden, ob der Ghanaer einen Vertrag bekommt. In der zweiten Hälfte spielte Ofori als einzige Spitze und sollte später noch für das Highlight der zweiten Hälfte sorgen.

20 Minuten lang passierte erst einmal wenig, ehe sich dann in zwei Minuten die Ereignisse kurzzeitig überschlugen. Matthias Zimmermnn reklamierte zwar, dass er im Strafraum gefoult worden sei, aber der Schiedsrichter verlegte den Tatort vor die 16-Meter-Linie. Niko Gießelmann hatte damit kein Problem. Sein Schlenzer über die Mauer landete zum 1:0 für die Fortuna im rechten Torwinkel. Während Fortuna sich über den Treffer noch freute, spielte der zuletzt enttäuschende belgische Rekordmeister seine Erfahrung aus und überraschte den Gegner mit einem schnell vorgetragenen Angriff. Samir Nasri bediente Anouahr Ait El Hadi, der damit Fortunas neuen Torhüter Zack Steffen zum ersten Mal und zum 1:1 (23.) überwand.

Bis zur Pause schlief das Spiel zwar nicht ein, größere Höhepunkte gab es aber nicht mehr. So blieb es beim leistungsgerechten 1:1, ohne dass eine der beiden Mannschaften entscheidende Vorteile gehabt hätte.

Dass die Fortuna nach der Pause keine komplett neue Elf auf den Rasen schicken konnte, lag am Verletztenstand - auch bei den Feldspielern. Oliver Fink klagt über eine Magen-Darm-Reizung, Thomas Pledl und Erik Thommy haben muskuläre Probleme, Adam Bodzek, Diego Contento, und Dawid Kownacki sind noch nicht wieder fit. Zudem fehlen Kenan Karaman (Knie) und Kaan Ayhan, die noch Sonderurlaub haben und am Wochenende wieder eingreifen sollen. Nicht eingerechnet sind Kevin Stöger (Kreuzbandriss), Raphael Wolf (Virus) und Tim Wiesner (Schulter).

Die rund 700 meist belgischen Zuschauer mussten lange auf einen erwähnenswerten Höhepunkt im zweiten Durchgang warten. Von Spielfluss war auf beiden Seiten keine Rede mehr. Während der inzwischen ausgewechselte Baker Fortunas Spiel vor der Pause geprägt hatte, gelang dies Aymen Barkok, der allerdings auch weiter vorne spielte, nicht so ideal. Immerhin fügte sich Markus Suttner so gut ins Spiel ein, als wäre er tatsächlich nie weg gewesen. Er trug dazu bei, dass Fortunas Abwehr insgesamt besser stand als in den beiden vorangegangenen Testspielen. Bester Fortune insgesamt war Robin Bormuth, der kaum einen Zweikampf verloren hat.

Als dann alles auf ein Remis zusteuerte, überraschte Ofori mit seiner besten Aktion und einem Schlenzer den belgischen Torhüter und auch das Publikum. Für dieses herrliche Tor zum 2:1 ließ sich der 18-Jährige auch entsprechend feiern. Dieser Treffer reichte letztlich auch zum Sieg des Bundesligisten.