Kira Eickerling: Manchmal muss ich noch egoistischer sein
Fortunas Kreisläuferin trifft erstmals auf ihre alte Mannschaft.
Düsseldorf. In Kira Eickerling konnten die Verantwortlichen von Fortuna Düsseldorf zu Saisonbeginn eine der auffälligsten Spielerinnen der Oberliga verpflichten. Mit ihren meist (ins rötlich) gefärbten Haaren, Piercings und Tattoo sticht sie sofort ins Auge. Aber auch auf dem Handballfeld zählt die 23-Jährige zu besten Kreisläuferinnen der Oberliga. Sonntag bestreitet Kira Eickerling ein ganz besonderes Spiel: Mit ihrem neuen Club trifft sie an der Graf-Recke-Straße (13.15 Uhr) auf die SG Überruhr, bei der sie zehn Jahre lang gespielt hat.
In den letzten Tagen wurde Kira Eickerling immer wieder auf die Begegnung gegen ihren ehemaligen Club angesprochen. „Man wird schon gefragt, wie man diese Partie sieht und was man denkt, wie sie ausgeht“, sagt die 23-Jährige. „Ich freue mich auf dieses Duell ungemein. Überruhr sehe ich sicherlich auch in diesem Jahr direkt hinter der HSG Bergische Panther, dem TV Aldekerk und uns, sie werden wieder eine gute Rolle spielen.“
Allerdings musste die SG Überruhr vor der Saison einen personellen Aderlass hinnehmen, denn nicht nur Kira Eickerling wechselte zur Fortuna, sondern auch Rückraumspielerin Britta Borchert und Torhüterin Vanessa Verhelst verließen die SG und schlossen sich dem Niederrheinmeister an.
Ihre Handballkarriere begann die Kreisläuferin beim TV Kupferdreh, 2004 wechselte sie zur SG Überruhr. Für viele kam der Wechsel zu Fortuna überraschend. „Nach zehn Jahren habe ich einfach eine neue Erfahrung und eine neue Herausforderung gesucht“, sagt Eickerling. „Fortuna hatte mich kontaktiert und ich habe mich entschlossen, ein Probetraining zu absolvieren. Letztlich habe ich nun in Heike Stanowski zum ersten Mal eine Trainerin und die Spielerinnen von Fortuna sind komplett andere Charaktere als in Überruhr. Für mich ist das Wichtigste, dass ich bei meinem neuen Club ankomme, mich integriere und mich letztlich auch behaupte. Und es wäre reizvoll, den Sprung in die 3. Liga zu realisieren.“
Kira Eickerling ist stark im 1:1-Vorhalten, äußerst torgefährlich und eine Teamplayerin. „Sicherlich ist mein Torriecher und der Wille einen Treffer zu erzielen, eine meiner Stärken. Aber manchmal müsste ich egoistischer sein und nicht noch abspielen“, sagt die Kreisläuferin.
An der Ruhr-Universität in Bochum studiert die 23-Jährige auf Lehramt für Deutsch und Pädagogik. „Meinen Bachelor habe ich gerade gemacht, nun steht der Master an. Ich möchte später an einer Gesamtschule oder einem Gymnasium unterrichten“, sagt Eickerling.
Aber erst einmal trifft sie am Sonntag auf die SG Überruhr, die mit ihren beiden besten Freundinnen Anna Schlabitz und Meike Löwenthal in der Landeshauptstadt antritt.