Köln-Düsseldorf-Derby: Zwischen Vorfreude und Halbangst
Nach dem Auftaktsieg richtet sich der Fokus der Fans auf das Derby gegen den 1. FC Köln — das erste seit 14 Jahren.
Düsseldorf. Es schallte es aus tausenden Kehlen durch die Arena: „Jetzt simmer hier, jetzt simmer, jetzt simmer hier“. Zur Musik des Hits „Verdammt lang her“ der Kölschrocker BAP stimmten sich die Fortuna-Fans schon während des 1:0 gegen Cottbus auf das Derby ein. Umgedichtet haben den Song die Halbangst-Filmemacher, deren lustiger Clip von der Fortuna-Rentner-Invasion in wenigen Tagen Kultstatus bei den Fans erlangte.
Wenn sich am Sonntag etwa 6000 Düsseldorfer auf den Weg nach Köln machen werden, könnte das aber nicht nur lustig werden. Denn beide Lager entdecken ihre Rivalität gerade wieder, nachdem diese mangels Aufeinandertreffen mehr als 14 Jahre in der Schublade verstaubt war. UNd nicht alle sind dabei so kreativ wie die Macher des Videos .
Die Polizei in Köln jedenfalls bereitet sich akribisch auf dieses Risiko-Spiel vor. 88 Betretungsverbote für Stadion-umfeld und Innenstadt gingen an Kölner, 34 an Düsseldorfer Anhänger. Zudem wurden 175 Fans (davon 150 Kölner) persönlich angeschrieben, dass sie sich am Spieltag zu benehmen haben.
Zudem waren am Montag Vertreter der Polizei aus Köln im Arena-Hotel in Düsseldorf zu Gast, um ihr Einsatzkonzept vorzustellen und Fragen von Fortuna-Fans zu beantworten. Es ging auch um das Vorhaben einiger Düsseldorfer Fangruppen, öffentlichkeitswirksam vom Kölner S-Bahnhof Ehrenfeld 4,2 Kilometer zum Stadion zu marschieren. „Die Chancen stehen eher schlecht, dass die Polizei da mitspielt“, sagt Fortunas Fanbeauftragter Dominik Hoffmeyer. Die Kölner Polizei befürchtet Ausschreitungen auf diesem langen Fußweg. Ihr wäre es am liebsten, die Fortunen würden schon in Deutz aussteigen und direkt mit der Straßenbahn zum Stadion fahren.
Im Text zum Derby-Video gewinnt natürlich die Fortuna, aber es gibt auch ein versöhnlich-ironisches „Kölle Alaaf!“ hinterher.
“ Das Halbangst-Video im Netz: