Liendl spielt „Weltpässe“

Trainer und Mitspieler loben den Regisseur der Fortuna in höchsten Tönen.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Nach seiner Ehrenrunde zog Oliver Reck sinnbildlich den Hut und dankte den Fans für die hervorragende Unterstützung beim 4:0-Sieg der Fortuna gegen einen fast tatenlos zusehenden Gegner. Die Verehrung des Interimstrainers ist inzwischen mit Bewunderung und Dankbarkeit gleichzusetzen, weil die Mannschaft endlich dauerhaft den Fußball zeigt, auf den alle gewartet haben: defensiv fehlerfrei, diszipliniert und mit spektakulären Szenen im Offensivspiel. Natürlich auch, weil die Mannschaft ohne jeden Druck agieren kann.

„Ich habe Vertrauen in die Jungs, obwohl in Fink und Benschop zwei wichtige Säulen fehlten, sind wir so gefestigt, dass uns dieser Aderlass nicht so sehr belastet.“ Die Mannschaft macht diese Ausfälle wett. Nur auf Michael Liendl könnte die Mannschaft derzeit wohl kaum verzichten „Das Kollektiv hat richtig gut funktioniert. Im offensiven Bereich sticht Michael Liendl derzeit raus. Das muss man hervorheben. Der Junge tut uns von der Kreativität her sehr gut.“

Recks Siegesserie hält - Fortuna schlägt Aue 4:0
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„Als Stürmer wünscht man sich solche Pässe, und Michael hatte heute gleich zwei Weltpässe für mich gespielt“, sagte Erwin Hoffer, der bei beiden Treffern von der Vorarbeit des Mittelfeld-Regisseurs profitierte. Und Liendl, der mit der Unterstützung seiner Familie auf der Tribüne gerne selbst ein Tor erzielt hätte, strahlt derzeit ein unglaubliches Selbstvertrauen aus. „Das ist doch natürlich, wenn man wochenlang so erfolgreich spielt“, wehrte der 28-jährige Österreicher alle Komplimente ab. „Man sieht, dass unsere Mannschaft einfach Qualität hat.“

Und diese Qualität hat die knapp 30 000 Zuschauer überzeugt. „Jeder auf der Tribüne kann sagen, dass sich das Eintrittsgeld gelohnt hat — nur die Fans aus Aue vielleicht nicht“, sagte Reck, der auch die letzten beiden Spiele am Sonntag in Karlsruhe und eine Woche später gegen Kaiserslautern nicht herschenken möchte.

Natürlich wurde der Interimstrainer auf seine Zukunft und die Krankheit von Lorenz-Günther Köstner angesprochen. „Es gibt es keinen neuen Stand. Das zu bewerten, ist Sache des Vereins. Ich bin bei Fortuna angestellt und tue mein Bestmögliches für den Verein“, erklärte Reck. „Mehr als das, was ich jetzt mache, kann man nicht investieren.“

Längst ist die deutsche Fußballszene auf die Erfolgsgeschichte von Reck mit sechs Siegen in seinen sieben Spielen als Cheftrainer aufmerksam geworden. „Mich interessiert nur die Fortuna, denn ich habe noch einen Vertrag bis Juni 2015 und irgendwelche Anfragen hat es nicht gegeben.“