Löwen erteilen Fortuna eine Lehrstunde in Effizienz

Beim 2:1 am Freitag wurde deutlich: Fortuna hat ein Offensiv-Problem. Manager Werner will schnell handeln.

Düsseldorf. Es war nichts mit der Wiedergutmachung nach dem Pokal-Aus der Fortuna, stattdessen hatte der TSV 1860 München den Düsseldorfern eine „Lehre in Effizienz“ erteilt, gestand Kapitän Andreas Lambertz. „München kommt zweimal vors Tor und trifft, wir sind 90 Minuten vergeblich angerannt.“

Die Fortunen hatten vor allem vor der Halbzeit das Tor der Gäste berannt und sich einige gute Möglichkeiten herausgespielt. Auch Lambertz bezeichnete es als „gutes Spiel“ seiner Mannschaft. „Die Düsseldorfer haben losgelegt wie die Feuerwehr, vor allem schnell über die Flügel gespielt. Wir mussten Schwerstarbeit leisten, haben sicher auch Glück gehabt“, sagte Löwen-Trainer Alexander Schmidt. So wie von der Fortuna seien sie noch nicht unter Druck gesetzt worden in den bisherigen Pflichtspielen.

Bei diesem Lob verzog Fortunatrainer Mike Büskens allerdings keine Miene. Wie sollte das auch den Frust über die zweite und erneut völlig unnötige Pflichtspielpleite in Folge abschwächen?

Büskens wusste, dass sich die Fortuna angesichts der schlechten Chancenverwertung wieder selbst geschlagen hatte: „Fußball ist ein Fehlervermeidungsspiel, und wir haben einen Fehler zu viel gemacht und wurden dafür gnadenlos bestraft. Über weite Strecken war es ein mehr als ordentliches Spiel von uns, aber am Ende musst du effizient sein.“

„Effizienz“ wird erklärt als Wirksamkeit, also mit gegebenen Mitteln einen maximalen Ertrag zu erreichen. Genau daran hapert es aber offensichtlich beim Bundesliga-Absteiger, wenn von drei Saisontreffern zwei per Elfmeter erzielt wurden, aber Chancen für ein Dutzend Tore in den vier bisherigen Pflichtspielen herausgespielt wurden.

Manager Wolf Werner mahnte deshalb dringend an, dass man sich darüber Gedanken mache müsse: „Das war geringer Aufwand und Riesenertrag gegen riesiger Aufwand und gar kein Ertrag.“

Vor allem nach der Auswechslung von Levan Kenia kam aus dem Mittelfeld so gut wie nichts Produktives mehr. So musste auch Kapitän Lambertz eingestehen, dass neben der Effizienz beim Torabschluss noch mehr im Argen liegt: „Wir müssen den letzten Pass cleverer spielen, noch klarere Chancen herausarbeiten.

Da ist noch ganz viel Potenzial.“ Nur sollte es am Ende auch genutzt werden. Dazu beitragen soll möglichst bald auch ein neuer Stürmer. Testspieler Jeremy Bokila war nach dem Wirrwarr um seine vertragliche Bindung (WZ berichtete) am Freitag abgereist.

Wolf Werner sondiert weiter den Markt, möchte möglichst schnell handeln und einen Knipser präsentieren, auf Klärung im Fall Bokila könne er nicht warten. Denn ohne Tore, droht der Aufstiegszug abzufahren — ohne die Fortuna.