Meier: Spiel schnell abhaken
Über die Auswärtsschwäche möchte der Trainer der Fortuna nicht nachdenken. Alles konzentriert sich auf das Paderborn-Spiel.
Düsseldorf. Der Augsburger Stürmer Michael Thurk hätte alleine als „Schreckgespenst“ für die Fortuna getaugt. Nach der derben 2:5-Klatsche des Fußball-Zweitligisten am Rosenmontag waren aber alle schlauer: Die Augsburger konnten den auf die Tribüne verbannten Top-Mann Thurk mehr als gleichwertig ersetzen, und Nando Rafael konnte dessen Rolle als Fortuna-“Schreck“ einnehmen.
Er traf diesmal sogar zweimal. Der Ex-Bundesliga-Profi ließ den Unterschied am besten erkennen. Sein 2:2, der Wendepunkt des Spiels, war per Direktabnahme sogar traumhaft schön. „Ich bin direkt hinter ihm, aber als Stürmer ist er da im Vorteil und trifft den Ball natürlich überragend“, sagte Innenverteidiger Jens Langeneke.
So etwas kann passieren, fand auch Trainer Norbert Meier. Aber was eben nicht passieren durfte, waren die folgenden 14 Minuten. An deren Ende hatte es schließlich viermal im Fortuna-Tor eingeschlagen. Beinahe erschrocken durch den Ausgleich wirkten die Fortunen, in der sonst so starken Abwehr brachen alle Dämme. Das defensive Mittelfeld existierte nicht mehr, die Außenverteidiger verhinderten die Flanken nicht, und im Strafraum fehlte die Zuordnung.
Das war auch für Trainer Norbert Meier neu: „Ein Aha-Erlebnis, meine Mannschaft hat sich nie wirksam gewehrt, und von außen konnte man da kaum reagieren.“ Dabei hatten die von rund 500 mitgefahrenen Fortuna-Fans unterstützten Gäste in der ersten Hälfte noch ganz gut mitgehalten, ihre zwei Chancen zu zwei Treffern genutzt. „Das war auch ein wenig verdient. Aber die zweite Hälfte war dazu kein Vergleich mehr“, sagte Langeneke.
Es hatte sich in der einen oder anderen Szene auch schon vor der Pause angedeutet. Die Augsburger waren nur arg fahrlässig mit ihrer spielerischen Überlegenheit und ihren Möglichkeiten umgegangen. Das änderte sich nach dem Wechsel. Vor allem beim 2:3 nach einer Ecke hatte Trainer Meier viele Fehler gesehen: „Oehrl steigt zwar schön hoch. Aber wenn ich so frei im Strafraum stehe, steige ich auch heute noch so schön in die Luft.“
In fast jeder Szene wurde die höhere Qualität der Augsburger Akteure deutlich. Meier mochte spätestens beim gestrigen Rückflug von München aus auch gar nicht mehr lange über die Niederlage nachdenken. Mit der Auswärtsschwäche dieser Saison (nur 8 von 38 möglichen Punkten) muss er ohnehin bald seinen Frieden machen. Letztlich war er auch froh über die Deutlichkeit: „Lieber einmal so hoch, als fünfmal 0:1 verlieren.“ Meiers klarer Plan: „Mund abputzen, das Spiel schnell abhaken und auf Paderborn konzentrieren.“