Meier: Ein Michael steht im Tor

Karneval ist für die Fortunen tabu. Am Donnerstag wurde trainiert, am Montag wartet Augsburg.

Düsseldorf. Weiberfastnacht fand in Düsseldorf ohne Profis der Fortuna statt. „Ich musste die Spieler nicht bei Laune halten, wir haben ganz normal trainiert“, sagt Norbert Meier zum Tagesprogramm vom Donnerstag.

„Wir konnten zwar drei ganz wichtige Punkte gegen Osnabrück gewinnen, dürfen und werden aber jetzt keinen Zentimeter nachlassen.“ Also kein Gedanke daran, dass ein Spieler kostümiert zum Training kommt — wie es unter den Vorgängern des Fortuna-Trainers schon der Fall war.

Unbeschwert ist die Situation für die Mannschaft ohnehin nicht. Meier hat genügend angeschlagene oder gesperrte Spieler, die am Montag bei der schweren Auswärts-Aufgabe der 2. Fußball-Bundesliga in Augsburg nicht zur Verfügung stehen. Ranisav Jovanovic ist im Aufbautraining und wird ebenso fehlen wie weiterhin Andreas Lambertz (Innenband) und Sascha Rösler (fünfte Gelbe Karte).

Mit Marcel Gaus, der im Spiel der zweiten Mannschaft am Dienstag beim WSV (2:2) einen Schlag auf den Fuß bekommen hatte, rechnet Fortunas Trainer allerdings schon. Ob dann Michael Melka oder erneut Michael Ratajczak die Nummer 1 sein wird, lässt der Trainer nicht unbeantwortet: „Ich mache es mal karnevalistisch. Es wird auf jeden Fall ein Michael im Tor stehen.“

Nach dem Rekord von neun Heimsiegen in Serie macht sich das Trainergespann viele Gedanken darum, die Stärke vor eigenem Publikum auch auswärts zu beweisen. Meier erinnert an die Spiele bei Union Berlin (0:1), Aue (0:1) und Paderborn (0:3), in denen sein Team sehr dominant aufgetreten sei. „Da kann man nicht davon sprechen, dass wir nicht mutig genug waren“, sagt der 52-Jährige. „Allerdings haben wir in diesen Spielen trotzdem verloren.“

Es fehle die „Durchgängigkeit“, die Spitzenmannschaften auszeichnet. „Vielleicht sollten wir mal defensiver spielen“, sagt Meier, der das aber eigentlich gar nicht will. Auswärts würden einfach die Fehler härter bestraft. „Es fehlt das letzte Quäntchen“, sagt der Trainer. Wobei ihm der Auftritt in Bochum nicht gefallen hat, weil da die Durchschlagskraft nach vorne absolut gefehlt habe.

Aue hat am Montag beim FC Augsburg (1:2) eine Halbzeit mutig nach vorne gespielt, hatte dann nach dem 1:0 sogar das 2:0 auf dem Fuß. „Doch dann schlägt Augsburg direkt im Gegenzug zurück, obwohl die Mannschaft zuvor nichts auf die Kette gebracht hat“, erklärt Meier.

„Das zeichnet Spitzenmannschaften aus, dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Spiel entscheiden können.“ Das müsse seine Mannschaft noch lernen, weil oft trotz des vorhandenen Mutes der unerklärliche Bruch komme. Dass das Spiel in Augsburg am Rosenmontag stattfindet, lässt der Trainer als Entschuldigung im Falle einer Niederlage jedenfalls nicht gelten.