„Messlatte liegt immer höher“

Die Fortuna hat die Lizenzanträge für die 2. und 3. Liga eingereicht. Größere Auflagen befürchtet Geschäftsführer Paul Jäger nicht.

Düsseldorf. Das Zittern hat sich Paul Jäger abgewöhnt. Zumindest was das Lizenzierungsverfahren für Fußball-Regionalligist Fortuna Düsseldorf angeht. Seit rund 20Jahren kümmert sich der Geschäftsführer um die Erlaubnis zur Liga-Teilnahme, und nicht wenige sagen, dass ihm und seinem guten Kontakt zum Deutschen Fußball-Bund die meist machbaren Auflagen zu verdanken sind. Im Interview mit unserer Redaktion erläutert Jäger die Aussichten des Klubs für dieses Jahr, der immer noch rund drei Millionen Euro an langfristigen Verbindlichkeiten hat.

Herr Jäger, erhält die Fortuna die Lizenz für die kommende Saison?

Paul Jäger: Ich gehe fest davon aus. Wir haben die Unterlagen für die zweite und dritte Liga fristgerecht bis zum 3. März eingereicht. Für die NRW-Liga, in der unsere zweite Mannschaft starten könnte, haben wir bis zum 15. März Zeit. Bei der viertklassigen Regionalliga läuft die Frist am 15. April ab. Dann wissen wir, ob unsere erste Mannschaft noch dahin absteigen kann. In den kommenden Wochen werden wir die vorab zu erfüllenden Bedingungen und die Auflagen für die zweite und dritte Liga erfahren.

Welche Auflagen könnten das sein?

Jäger: In den vergangenen Jahren wurden meist Bürgschaften gefordert. Der DFB will dann wissen, ob und in welcher Höhe finanziell vage Planungen abgesichert sind. Aber da ist nichts Unmögliches abzusehen. Da alle Beteiligten in den vergangenen sechs Wochen sehr gut gearbeitet haben, sollten die Bedingungen und Auflagen geringer sein als in den vergangenen Jahren.

Wie kommt das genau?

Jäger: Wir können einige Werbeeinnahmen bereits jetzt vertraglich nachweisen, das war zuletzt nicht immer so.

Denken Sie noch oft daran zurück, dass die Fortuna vor einigen Jahren ein um fünf Minuten verspätetes Fax eines Konkurrenten vor dem sportlichen Abstieg bewahrte?

Jäger: Hin und wieder. Aber so etwas bleibt uns hoffentlich diesmal erspart, dass wir auf anderer Leute Fehler hoffen müssen. Damals hatten wir uns sportlich nicht qualifiziert. In diesem Jahr steuern wir höchste Ziele an und erreichen die hoffentlich auch.

Was war denn ihr schlimmstes Erlebnis bezüglich der Lizenzanträge?

Jäger: Als die Bedingungen kaum zu erfüllen waren. Beispielsweise mussten wir in den Jahren kurz nach der Jahrhundertwende Bürgschaften in Millionenhöhe stellen. In der Zeit hat uns unser Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Erwin sehr viel geholfen, hat Sponsoren herangeholt und auf diesem Wege Bürgschaften ermöglicht.

Ist es denn nie glatt gegangen in den vergangenen 20 Jahren?