Paurevic auf der Überholspur
Der defensive Mittelfeldspieler hat sich bei Fortuna durchgesetzt — deswegen ist Adam Bodzek nicht mehr erste Wahl.
Düsseldorf. Adam Bodzek sitzt auf der Ersatzbank, und Ivan Paurevic ist Stammspieler bei Fortuna Düsseldorf? Wer darauf vor wenigen Wochen gewettet und wegen dieser unwahrscheinlichen Entwicklung eine hohe Quote in Kauf genommen hätte, dürfte sich derzeit über eine stattliche Auszahlung freuen.
Denn „Paure“, wie er von den Mitspielern gerufen wird, gehörte in den jüngsten zwei Begegnungen zur Startformation des Fußball-Zweitligisten — im defensiven Mittelfeld neben Oliver Fink. Zuvor war das die Position von „Bodze“, der vom ersten bis zum neunten Spieltag acht Mal zum Stammpersonal gehörte und nur einmal eingewechselt wurde.
Seit einigen Wochen findet sich Routinier Bodzek in der zweiten Reihe wieder, und Mannschaftskollege Paurevic hat die Nase vorn, obwohl er zum Saisonstart sogar zwei Mal gar nicht zum 18er-Kader gehört und eine Begegnung in der Regionalliga-Reserve absolviert hatte. Zwar gehörte der Deutsch-Kroate seit dem dritten Spieltag zum Kader, kam über eine Einwechslung gegen den VfL Bochum (1:0) nicht hinaus. Jetzt gehört Paurevic dazu und bestätigte gegen Greuther Fürth und beim FC Ingolstadt mit durchaus ansprechenden Leistungen das Vertrauen, das Trainer Mike Büskens in ihn gesetzt hatte.
„Ja, anfangs war ich schon nervös, aber das konnte ich schnell ablegen“, sagt der 1,94-m-Mann, der vor der vergangenen Saison als Perspektivspieler von Borussia Dortmund II zum damaligen Bundesliga-Aufsteiger gekommen war.
Im Oberhaus durfte er zwar zwei Mal von Beginn an ran, wurde zudem zwei Mal eingewechselt. Ansonsten verstärkte Paurevic aber die Reserve. Jetzt möchte sich der 22-Jährige nachhaltiger in der ersten Mannschaft bewähren, die jüngsten Leistungen lassen den Schluss zu, dass ihm dies gelingen kann.
Auch weil die gesamte Mannschaft nach zwei Siegen und jetzt fünf Spielen ohne Niederlage im Aufwind zu sein scheint. „Wir konnten mit der Mannschaftsleistung zuletzt zufrieden sein.“ Wobei die erste Hälfte in Ingolstadt diese Zufriedenheit hat nicht vollständig untermauern können: „Wir haben den Ball im Aufbauspiel zu schnell verloren. Das haben wir dann in der zweiten Hälfte viel besser gemacht, und so sind auch die Tore entstanden.“
Dass sein Mittelfeldkollege Oliver Fink beispielsweise in der Szene vor dem 2:0 entschlossen nachgegangen ist, sei wichtig gewesen. „Charli macht es dann überragend beim Abschluss.“ Ähnlich sieht er seine Rolle im Mittelfeld: „Ich versuche immer ruhig zu bleiben, den Ball an den Mann bringen, das gibt uns Sicherheit.“ Vor allem produzieren die Siege auch Selbstbewusstsein — und Paurevic weiß in dieser Saison nicht einmal, wie sich das Verlieren auf dem Platz anfühlt.
Am Sieg gegen Bochum war er beteiligt, spielte bei den Erfolgen gegen Fürth und in Ingolstadt durch. Am Samstag gegen Paderborn (13 Uhr) dürfte er wieder zur Startelf gehören und alles dafür tun, die Siegesserie auszubauen. „Mit den Fans im Rücken ist sicher alles möglich“, sagt Paurevic und freut sich auch über das Ende der Auswärtsmisere mit dem ersten Sieg nach über 13 Monaten auf fremdem Platz. „Damit konnten wir den Fans endlich mal wieder etwas zurückgeben.“