Fußball Bundesliga Wolf: Mein Fixpunkt ist der Rückrundenstart

Düsseldorf · Fortunas Torhüter ist von einer Virusinfektion, die Schwindel auslöste, genesen. Gestern absolvierte er zum ersten Mal wieder das Mannschaftstraining.

Fortunas Torhüter Nr. 1 b, Raphael Wolf (Mitte) stand in dieser Saison nur beim 5:0-Erfolg  im Pokalspiel in Koblenz im Tor von Fortuna.

Foto: ja/Christof Wolff

Raphael Wolf ist ehrgeizig und möchte eigentlich immer für sein Team auf dem Platz stehen. Für den Torhüter von Fortuna Düsseldorf war es schon schlimm genug, beim Aufsteiger in dieser Saison nur die Nummer 2 zu sein. Die Virus-Infektion, die ihn vor dem vierten Spieltag in Stuttgart ereilte, wurde dann zu einer langen Krankengeschichte, die erst gestern richtig endete. Der 30-Jährige konnte zum ersten Mal wieder komplett am Mannschaftstraining teilnehmen. Wir sprachen mit ihm.

Herr Wolff, wie geht es Ihnen denn heute?

Raphael Wolf: Gut, der Schwindel ist weg, und das ist das Wichtigste. Jetzt bin ich offiziell wieder gesund geschrieben und durfte das erste Mal richtig am Mannschaftstraining teilnehmen.

Warum hat das Ganze so lange gedauert?

Wolf: Es handelte sich um eine neuritis vestibularis, einen einseitigen Ausfall eines Gleichgewichtsorgans. Das ist ja kein Geheimnis. Das war ein Virus, der sich auf den Nerv ausgewirkt hat. Es heilt wieder, aber der Nerv wird ausgeschaltet und der muss dann nach der Akutphase wieder aktiviert werden, um seinen Dienst zu übernehmen. Viel kann man nicht machen, Gleichgewichtsübungen machen und Geduld haben. Es könnte sein, dass das Ganze mit dem Noro-Virus, der im Trainingslager am Wiesensee umging, zusammenhängt. Da war das Immunsystem geschwächt worden. Eigentlich eine total unnötige Geschichte, die normal zehn Wochen dauerte. Und da war ich noch gut in der Zeit.

Wie haben Sie das weggesteckt?

Wolff: Das hat mich natürlich brutal genervt. Der Schwindel trifft das Zentrum des Körpers. Ich konnte wirklich gar nichts machen. Und trotzdem war mir schwindelig, deswegen war es schon ziemlich heftig. Das wünsche ich niemandem.

Wie war die Rückkehr auf den Trainingsplatz?

Wolf: Ich habe mich sehr gefreut. Ich fühle mich wieder nützlich. Obwohl ich oft im Kraftraum war und gelaufen bin. Das ging, wenn ich mich mit den Augen auf einen Punkt fixiert habe. In der Hinsicht bin ich fit, nur bei einer Reizüberflutung ging es nicht. Die Nachfragen und die Sorge der Kollegen haben mich aber sehr motiviert.

Wann sitzt Raphael Wolf wieder auf der Bank oder greift die Nummer 1 an?

Wolf: Ich fühle mich gut, merke aber, dass ich im Mannschaftstraining noch ein paar Baustellen habe. Ich mache mir keinen Druck, denke aber, dass es schnell geht. Mal sehen, wie es am Freitag aussieht. Das Trainingslager wird sehr wichtig für mich. Prinzipiell weiß jeder, was mein Anspruch ist. Ich möchte gerne spielen. Ich werde bereit sein und bin für alles offen, wenn ich gebraucht werde. Mein Fixpunkt ist der 19. Januar zum Rückrundenstart.

Und wie sehen Sie die Chancen, die Klasse mit Fortuna zu halten.

Wolf: Wir waren in dieser Saison bisher selten chancenlos. Allerdings muss uns auch mal ein Erfolg gegen die direkten Konkurrenten gelingen. Freiburg wäre da ein Anfang.