Rensing zeigt seine Qualitäten als Führungsspieler

Fortunas Torhüter hat sich noch einmal gesteigert, seitdem er bei Fortuna als Nr. 1 unumstritten ist.

Düsseldorf. Michael Rensing wird am Dienstag mit einem Lächeln zum Training erscheinen. „Nach diesem Sieg macht das einfach mehr Spaß“, sagte der Torhüter von Fortuna Düsseldorf im Rückblick auf das 2:0 gegen den SV Darmstadt, zu dem er selbst maßgeblich beigetragen hat. „Ich rede nicht gerne über meine eigene Leistung, aber ich hatte schon reichlich zu tun.“

Ohne Rensings Parade gegen Marcel Heller beim Stand von 0:0 wäre es vielleicht nicht zum Befreiungsschlag seiner Mannschaft gekommen. „In der einen oder anderen Situation hatten wir sicherlich Glück“, sagt Fortunas Torhüter. „Nach dem zweiten Tor, das verdammt wichtig war, haben wir aber auch mit breiterer Brust gespielt und mehr Selbstvertrauen ausgestrahlt.“ Rensing glaubt, dass die Mannschaft danach zumindest einen Teil „unseres alten Gesichts gezeigt und wieder ansehnlichen Fußball gespielt hat“.

Interimstrainer Taskin Aksoy hatte Rensing bereits bei seinem Amtsantritt zur unumstrittenen Nummer 1 der Fortuna erklärt. Und der Ex-Münchner rechtfertigte dieses Vertrauen mit einem Leistungsschub. Bei vielen Fans hatte er den Ruf weg, niemals eine 100-Prozentige entschärfen zu können. Wer allein die vier Spiele nach der Beurlaubung von Oliver Reck betrachtet, erkennt, dass der 30 Jahre alte Torwart inzwischen fünf oder sechs Chancen aus dieser Kategorie entschärft und auch das Debakel von Leipzig in überschaubaren Grenzen gehalten hat.

„Es ist einfach schön, zu Null zu spielen“, sagt Rensing, der jetzt in der Öffentlichkeit eine Führungsrolle für seine Mannschaft einnimmt und mit seiner Persönlichkeit ausfüllen kann. Er hielt nach dem Auftritt in Leipzig den Kopf hin, als die Rasur des Teams durch die Medien stattfand. Seitdem sein Status in der Mannschaft klar ist, hat er das Recht dazu als einer der erfahrensten Spieler. Zudem bringt er Leistung und kann so nach vorne gehen und für seine Mitspieler sprechen: „Wir wollten ganz bewusst das, was von außen kam, beiseite schieben und füreinander spielen.“

Das gewachsene Selbstvertrauen zeigt Rensing auf dem Platz nicht nur mit seinen Paraden. Wenn es nötig ist, geht er auch in den Spielen auf seine Kollegen zu und feuert sie an. „Mit einem 2:0 im Rücken macht man weniger Fehler“, sagt der Torhüter, der mit seiner Mannschaft am Samstag sehr zufrieden war. Dennoch will er von neuen Zielen nichts wissen. „Wir sollten jetzt nicht anfangen, etwas anders machen zu wollen. Deshalb nehmen wir uns nichts groß vor.“ Das gute Gefühl aber nimmt er mit in die Pause. Und einen Plan hat er doch: „Wir wollen dann in St. Pauli wieder angreifen und da weitermachen, wo wir gegen Darmstadt aufgehört haben.“