Störfeuer vor Saisonteil zwei
Frankfurts Trainer Armin Veh nervt Düsseldorfs Manager Werner vor dem Spiel in Bochum.
Düsseldorf. Als am Freitag noch einmal die Rede auf die Vertragsverlängerung von Fortuna-Manager Wolf Werner (bis 2013) kam, holte Trainer Norbert Meier grinsend zum demonstrativen Applaus aus. „Das ist eine gute Nachricht. Ich arbeite mit Wolf lange und gut zusammen“, sagte Meier. Nicht ohne zu bemerken: „Ich lege Wert auf die Feststellung, dass mein Vertrag nicht verlängert ist.“ Ob sich Meiers Vertrag bei Aufstieg nun per Klausel verlängert oder nicht — das bleibt ein leidlich gehütetes Geheimnis. Allerdings dürfte sicher sein, dass sich die Konditionen im Erfolgsfall zu Gunsten des 53-Jährigen verändern werden. Es habe ein erstes Absichtsgespräch gegeben, sagte Meier, mehr aber nicht. „Und ich werde meinen Urlaub nicht mit diesen Fragen verbringen, sondern werde mich um meine Familie kümmern“, sagte der Trainer am Tag vor dem Spiel am Samstag beim VfL Bochum (13 Uhr).
Dass die beidseitige Absicht besteht, den Vertrag „bald zu verlängern“, wie Werner am Freitag sagte, verwundert niemanden ob der Düsseldorfer Erfolgsserie. Der Höhenflug soll fortgesetzt werden. Zusammen trotzen sie in Düsseldorf derzeit den psychologischen Spielen der Konkurrenz, die sich angesichts der 41-Punkte-Hinrunde der Düsseldorfer offenbar chancenlos sieht. Just hatte Armin Veh, Trainer von Eintracht Frankfurt, die Düsseldorfer zum sicheren Aufsteiger gekürt. „Die spielen so voller Selbstvertrauen, für uns und die anderen geht es nur noch um die Plätze“, hatte Veh gesagt und ironisch kommentiert, er sei ja „schon froh, dass Norbert Meier nicht mehr von Punkten gegen den Abstieg“ spreche. Wolf Werner echauffierte sich deswegen: „Das gefällt mir nicht, wir mischen uns auch nicht in die Vereinspolitik von Frankfurt ein.“
Respekt hat Norbert Meier vor dem Auftakt der Rückrunde — noch vor der Winterpause. „Es geht gleich wieder los, wir gehen noch nicht in die wohlverdiente Pause. 17 schwere Spiele stehen vor uns, es werden immer weniger, das Hauen und Stechen wird immer größer“, sagte Meier, der den VfL Bochum für einen Gegner hält, der „immer gegen jeden Gegner in der Liga gewinnen kann“. In der Vorsaison hatte Fortuna beide Spiele gegen den VfL verloren, seit Andreas Bergmann das Traineramt von Friedhelm Funkel an der Castroper Straße übernommen hat, holte Bochum aus zehn Spielen fünf Siege und 16 Punkte, zuletzt gar ein 6:0 gegen Erzgebirge Aue. In Bochum gewann Düsseldorf das letzte Mal im Februar 1990 (2:1), damals noch in der 1. Liga. Es wäre nicht die erste negative Serie aus der Vergangenheit, die die Fortunen in dieser Spielzeit dem Ende zuführen. Es ist auch so gesehen eine historische Saison der Düsseldorfer.