System Büskens funktioniert nicht
Noch können Fortunas Spieler nicht das umsetzen, was der Trainer sehen will. Der Konkurrenzkampf wird größer.
Düsseldorf. Es war für Trainer Mike Büskens am Dienstag ein besonderes Gefühl, als er fünf „neue“ Spieler wieder im Mannschaftstraining begrüßen konnte. Leon Balogun, Martin Latka, Mathis Bolly, Bruno Soares sowie Marcel Hofrath sind wieder dabei. Der Konkurrenzkampf hat ab sofort ein stärkeres Gewicht, auch wenn Büskens noch auf einen Spieler verzichten musste.
Ausgerechnet Kapitän Andreas Lambertz fehlte, wird aber auch noch vor dem Wochenende wieder zum Kader stoßen. Alle Mann an Bord — das hat es für Trainer Mike Büskens in dieser Saison noch nicht gegeben. Selbst Heinrich Schmidtgal konnte beim Testspiel in Roermond (“ siehe Kasten) wieder Vollgas geben.
Ob die komfortable personelle Situation aber Fortunas Probleme von heute auf morgen löst, erscheint selbst dem Trainer als unwahrscheinlich. Dass die Spieler über mehr Potenzial verfügen, als das, was sie gerade auf den Rasen bringen, müssen jedoch auch die größten Kritiker anerkennen. Bedenklich ist aber, wie statisch das System von Mike Büskens derzeit funktioniert.
Die Spieler halten stur ihre Positionen, Kreativität und Überraschungsmomente sind so selten wie gefährliche Torschüsse auf das gegnerische Tor. Die Spieler des FSV Frankfurt und von Dynamo Dresden hatten es leicht, sich auf die monoton eingeleiteten Angriffe der Fortuna bei den jüngsten Heimspielen einzustellen. Agieren kann die Mannschaft von Mike Büskens derzeit nicht. Reagieren wie beim FC St. Pauli fällt ihr wesentlich leichter, weil die Spieler dann instinktiv oft das Richtige machen, um sich dem Druck des Gegners zu entziehen.
Muss die Fortuna das Spiel machen, sind die Spielzüge stereotyp, die Außen werden zwar gesucht. Aber in den jüngsten Spielen konnte die Kopfballstärke eines Aristide Bancé nicht genutzt werden, weil im ganzen Spiel drei oder vier Flanken in den Strafraum der Gäste segelten. Viele Offensiv-Zweikämpfe werden verloren, so dass auch selten ein Spieler zur Torauslinie gelangt, um gefährliche Hereingaben zu initiieren.
Die Verunsicherung und die Angst, Fehler zu machen, lähmen die Spieler in den Zweikämpfen. Die eigene Ungeduld und die der Fans verstärken dieses Problem. Und die Pfiffe sind kontraproduktiv, auch wenn Trainer Büskens Verständnis für einen gewissen Unmut unter den Zuschauern hat. Vielleicht hilft es, dass jetzt Martin Latka und Heinrich Schmidtgal ihre Erfahrung einbringen können.