Timo Furuholm: Matchwinner der leisen Töne
Der Finne wird nach seinem ersten Tor durchweg gelobt. Er selbst bleibt bescheiden — und heizt den Konkurrenzkampf im Sturm an.
Düsseldorf. Timo Furuholm weiß, was von einem Fußballprofi erwartet wird — sowohl auf als auch neben dem Platz. Gerade erst hatte der finnische Nationalstürmer seine neue Mannschaft bei seinem ersten Auftritt zum Turniersieg beim Wintercup geschossen. Doch Zeit zu feiern blieb nicht. Denn bevor es für Fortunas Zweitliga-Fußballer morgen nach Marbella ins Trainingslager geht, musste Furuholm am Sonntagabend noch schnell in seine finnische Heimat fliegen, „meine Sachen holen“.
Das bedeutete jedoch nicht, dass sich der 25-Jährige keine Zeit für die vor der Kabine wartenden Fans nahm. Zwar sagte er gleich: „Sorry, mein Flieger geht in einer Stunde“. Doch für Erinnerungsfotos und Autogramme reichte es allemal. Es war der perfekte Abschluss seines ersten „richtigen“ Arbeitstages für die Fortuna: rund 37 000 Zuschauer, zwei Siege gegen Topteams der Bundesliga, sein erstes Tor und ein netter Kontakt mit den Fans.
Doch bei all der Zufriedenheit über sein Tor und die Zuschauerzahl („Eine fantastische Atmosphäre.“) wollte Furuholm seinen Auftakt nicht zu hoch bewerten. „Man konnte sehen, dass die Abstimmung noch nicht komplett gelingt. Ich bin das ein oder andere Mal falsch gelaufen“, gab sich der Finne selbstkritisch und lieferte auch gleich die Begründung: „Ich habe erst vier Mal mit der Mannschaft trainiert. Das wird noch besser.“
Worte, die Trainer Norbert Meier gefallen dürften. Bereits unmittelbar nach dem Spiel mahnte der Trainer: „Wir werden nicht alles direkt in den Himmel reden.“ Doch auch Meier konnte eine gewisse Freude nicht leugnen: „Das erste Mal dabei zu sein und ein entscheidendes Tor zu machen — für Timo ist das ein Riesenerlebnis.“ Und auch das Thema Abstimmung stand beim Trainer auf der Agenda: „Wir haben ihn extra mit Sascha Rösler zusammen aufgestellt. Er hat ihm Hilfestellung gegeben und während des Spiels ein paar Laufwege gezeigt.“
Ebene jenem Sascha Rösler gefielen die ersten 45 Minuten mit seinem neuen Partner ebenfalls: „Er hat das in zwei, drei Aktionen sehr gut gemacht“, lobte der Olden Torschützen und sah dessen Leistung auch gleich als Kampfansage an die restlichen acht Offensivkräfte. „Die Konkurrenz wird härter, und das heizt den natürlich Kampf an.“
Diesen Kampf konnten die Zuschauer bereits gestern beobachten. Im ersten Spiel gegen Dortmund vertraute Meier auf Ranisav Jonavonic als Mittelstürmer sowie Maximilian Beister, Ken Ilsø und Thomas Bröker dahinter. Im Finale durften sich Robbie Kruse, Sascha Rösler und Thomas Bröker (ab der 21. Minute Maximilian Beister) hinter Stoßstürmer Furuholm versuchen.
Keinen Platz gab es hingegen für Antonio Grimaldi und Eigengewächs Marco Königs. Ein Trend, der bereits in der Hinrunde zu erkennen war. Grimaldi spielte nur am ersten Spieltag von Beginn an, Königs stand diese Saison noch gar nicht auf dem Platz. „Auf manchen Positionen haben wir eben mehr als vier Spieler, deswegen haben nicht alle gespielt“, sagte Meier dazu.