Trainer dirigiert Jubelfeier
Fans aus Rostock führen Spiel fast zum Abbruch. Fortuna siegt souverän 3:1.
Düsseldorf. Er klatschte ein paar Mal in die Hände und wollte sich dann wieder hinter den breiten Rücken seiner Spieler verstecken. Aber Norbert Meier wurde gefordert.
Der Trainer dirigierte die Humba erstaunlich souverän, musste aber trotzdem die Altbier-Dusche seiner Spieler über sich ergehen lassen.
"Auch als Trainer ist es mal schön, gefeiert zu werden", sagte Meier voller Stolz. "Aber ich werde das jetzt nicht nach jedem siegreichen Spiel tun."
Die Verabschiedung von Dimitrij Bulykin, Yuki Kozo, Axel Lawarée, Deniz Kadah, Olivier Caillas, Stephan Sieger, Bamba Anderson und Martin Harnik konnte dann auch in feierlicher Atmosphäre über die Bühne gehen - trotz der Ausschreitungen, die von Rostocker Fans zuvor provoziert worden waren und zu zwei Spielunterbrechungen geführt hatten.
Bereits nach fünf Minuten hatten die Schiedsrichter und Spieler den Rasen verlassen, weil an eine sofortige Spielfortsetzung nicht zu denken war. Die Unterbrechung wegen unverantwortlich handelnder Chaoten hatte die Rostocker mehr aus der Konzentration gebracht als die Gastgeber, die durch Tore von Marcel Gaus und Bamba Anderson nach einer halben Stunde verdient mit 2:0 in Führung lagen.
Als dann die Gäste nach der Pause alles auf eine Karte gesetzt und per Foulelfmeter auf 1:2 herangekommen waren, drückten die Fortunen noch mal aufs Tempo. Denn der Anschlusstreffer hatte Fortunas Torhüter Michael Ratajczak den Rekord verdorben, eine ganze Rückrunde ohne Heim-Gegentor zu bleiben. Dafür beendete dann Martin Harnik wenig später seine fast 800-minütige Tor-Durststrecke mit dem Treffer zum 3:1.
"Das tut schon ein wenig weh, wenn man sieht, dass Harnik und Anderson heute nicht nur jeweils einen Treffer, sondern auch eine sehr gute Leistung gebracht haben", sagte Norbert Meier und sprach damit unzähligen Fans aus dem Herzen, die über den Abschied der beiden Leistungsträger traurig sind. "Aber wir werden ganz sicher wieder einer starke Mannschaft für die nächste Saison zusammenbekommen."
Dann ist Axel Lawarée nicht mehr dabei, der zum Abschluss noch einmal auflaufen durfte und sich fast unter Tränen von den Fans verabschiedete: "Das waren drei geile Jahre bei der Fortuna. Das nehme ich gerne mit."