TV-Rechte gehören der Fortuna
Der Verein hat sich endgültig über Modalitäten der Rückzahlung mit Kölmel geeingt.
Düsseldorf. Fortunas unendlich erscheinende Schuldengeschichte mit Rechtevermarkter Michael Kölmel und seiner Sportwelt-Agentur steuert auf ein absehbares Ende zu. „Wir haben alle Rechte für die Marke Fortuna und für alles Audiovisuelle ab sofort wieder in der eigenen Hand“, erklärte Peter Frymuth am Montag voller Stolz.
Der Vorstandsvorsitzende des Zweitligisten verkündete die Modalitäten, die der Fortuna zwar weitere Zahlungen an die Sportwelt der Kölmel-Gruppe nicht erspart, aber endlich Planungssicherheit gibt.
Diese Vereinbarung beinhaltet, dass der Club mit einer Summe von insgesamt 7,5 Millionen Euro den Vergütungsvertrag der Sportwelt ablösen kann. Zuletzt war Fortuna von einer Rückzahlung von mindestens 15 Millionen Euro ausgegangen.
3,5 Millionen Euro davon konnte die Fortuna bereits aufbringen, die restliche Summe wird in jährlichen Raten von je 400 000 Euro bis 2023 abgetragen. Davon unberührt bleiben bis dahin allerdings die jährlichen 15 Prozent der TV-Einnahmen, die die Fortuna ebenfalls noch bis 2023 abführen muss.
„Das Jahr in der Fußball-Bundesliga hat uns wirtschaftlich unglaublich gut getan, so dass wir bereits einen großen Berg abtragen konnten“, sagte Fortunas Finanzchef Paul Jäger.
Damit kommt die Fortuna doch noch mit einem blauen Auge aus der unseligen Vereinbarung heraus. 1999 hatte der Verein beim Abschluss des Sportwelt-Darlehens die TV- und Markenrechte an die Sportwelt-Gruppe abgetreten. Damals gab es als Gegenleistung ein 15-Millionen-Mark-Darlehen.
Nach 2008, als unter der Führung vom damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhold Ernst heftige Meinungsverschiedenheiten um die Auslegung der Vereinbarungen beigelegt werden konnten, war als Option festgelegt worden, dass die Fortuna die Fernsehrechte frühestens 2023 für 15 Millionen Euro zurückerwerben könnte.
„Wir haben einige Sondertilgungen durchführen können, so dass vom Darlehen 7,4 Millionen Euro abgezahlt werden konnten“, sagte Jäger. Durch die aktuelle Lösung mit Kölmel, der der Fortuna entgegengekommen ist und ab 2023 auf die TV-Abgabe ganz verzichtet, ergibt sich planungstechnische Sicherheit. Die wird größer, falls Fortuna erneut in die Bundesliga aufsteigt. „Dann können wir schneller tilgen“, sagte Jäger. Auch Kölmel würde davon profitieren.
„Das Geld war über, daher konnten wir uns Gedanken machen“, sagte Jäger. Die Wünsche der sportlichen Leitung nach Verstärkungen seinen aber in jedem Fall erfüllt worden. „Egal, wer das Sagen hat in den kommenden Jahren — es wird jetzt brav gezahlt, und dann ist das Thema endlich durch.“