Sascha Rösler: Die Rückkehr der Reizfigur
Sascha Rösler kehrt im Rahmen einer Umschulung zur Fortuna zurück. Er will mit anpacken und nah bei der Mannschaft sein.
Düsseldorf. Er war Publikumsliebling und Reizfigur in einem. Sascha Rösler hat die Fußballfreunde in Deutschland in zwei Lager gespalten. Jetzt kehrt der 35 Jahre alte Ex-Profi in den Kreis der Fortuna-Familie zurück.
„Wir schätzen seine sportliche und menschliche Persönlichkeit“, sagte Fortunas Vereinsboss Peter Frymuth bei der Vorstellung von Sascha Rösler, die am Donnerstag ganz kurzfristig angesetzt worden war, um jegliche Spekulationen im Keim zu ersticken.
Der Verein wolle langfristig mit ihm zusammenarbeiten. Aber zunächst sieht man den Ex-Profi, der seit fast einem Jahr wegen einer schweren Knieverletzung Sportinvalide ist, eher als eine Art Praktikant, der sich bei Fortuna alle Abteilungen anschauen und dort auch mit anpacken soll.
„Sascha Rösler wird eine Art Umschulungsmaßnahme machen und auch mit Hilfe von Trainers Mike Büskens und des Sportvorstand Wolf Werner seine nächsten Schritte gehen“, erklärte Frymuth, der die sofortige Übernahme eines von Rösler verantworteten Bereiches zunächst ausschloss. Fortunas Boss wies allerdings darauf hin, dass man perspektivisch auf jeden Fall eine weitere Zusammenarbeit über das Ende der „Ausbildung“ im Juni 2015 hinaus anstrebe.
Ob Rösler dann Teammanager wird oder in einer anderen Funktion für den Verein hauptberuflich tätig wird, wurde bewusst offen gelassen. Einen offiziellen Titel erhält Rösler auch nicht, da die Umschulung von der Berufsgenossenschaft bezahlt werden soll. „Ich will in ein paar Bereiche reinschnuppern und nah an der Mannschaft sein.“ Von seinen Erfahrungen können und sollen die Spieler profitieren.
„Er ist ein echter Typ mit Charakter“, lobte Büskens Fortunas aktuellsten Zugang. „Wir haben hier sehr viele Aufgaben, die erledigt werden müssen. Der Verein ist in den vergangenen Jahren sehr schnell gewachsen. Da gibt es Bereiche, wo es noch Nachholbedarf gibt.“ Auch an der Infrastruktur werde ja noch gearbeitet. Da könne Rösler auf jeden Fall helfen. Der Cheftrainer sieht Rösler keinesfalls als Aufpasser oder Kontrolleur seiner Arbeit, sondern eher als Bindeglied zwischen der sportlichen und organisatorischen Seite des Vereins.
„Ich freue mich, wieder hier zu sein. Welche die genauen Aufgabengebiete sein werden, womit ich mich hier beschäftige, klären wir in den nächsten Tagen“, sagte Rösler, der mit seiner Frau Annika und der einjährigen Tochter Louise in Aachen lebt und auch den Gedanken, irgendwann doch noch die Trainer-Laufbahn einzuschlagen, nicht ganz ad acta gelegt hat. „Es geht in jedem Fall nicht darum, die Nachfolge von Wolf Werner zu übernehmen“, sagte der 35 Jahre alte Ex-Profi.
Für Fortuna könnte das spätere Engagement von Rösler ein Baustein für die Zukunft des Vereins sein. „Langfristig wollen wir ihn für den sportlich-organisatorischen Bereich gewinnen. Er ist geradeaus, offen und ehrlich“, sagte Frymuth. Und so etwas benötigt der Verein.