Fortuna Düsseldorf Und wieder nur Fortuna-Frust
Das Team von Trainer Frank Kramer enttäuscht erneut auf ganzer Linie und verliert auch gegen den SV Sandhausen. Am Ende heißt es 0:1.
Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf setzt die Serie von knapp verlorenen Spielen fort. Wieder reichte dem Gegner ein Fehler, weil die Mannschaft von Trainer Frank Kramer zu harmlos vor dem Tor des Gegners ist. Auch am neunten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga funktionierte die Offensive nicht — am Ende hieß es 0:1 gegen den SV Sandhausen.
Dass die Fortuna nach Wegen und Möglichkeiten sucht, zeigen vor allem die Wechsel in der Startaufstellung, die Trainer Frank Kramer immer wieder vornimmt. So auch am Freitag. Für Didier Ya Konan, der in Karlsruhe nur zweimal auf das Tor geschossen hatte, spielte gegen Sandhausen der Finne Joel Pohjanpalo.
Der 20 Jahre alte, pfeilschnelle Stürmer hatte in der vergangenen Saison noch regelmäßig getroffen, zu Beginn der laufenden Spielzeit fehlt ihm allerdings die Form für große Auftritte. Erst seine beiden Treffer für die finnische Nationalelf Anfang September, die jeweils den Sieg gegen Griechenland und die Färoer bedeuteten, verliehen dem „Wikinger“ Selbstvertrauen. Doch am Freitagabend reihte er sich wieder nahtlos in die ungefährliche Fortuna-Mannschaft ein.
Es war erneut vor allem die Aufgabe der beiden Außenstürmer Ihlas Bebou und Sercan Sararer sowie von Spielmacher Kerem Demirbay, die vordere Spitze in Szene zu setzen. Pohjanpalo hatte aber das Problem, zu oft mit dem Rücken zum Tor angespielt zu werden. Bis er sich gedreht hatte, waren ein oder zwei Gegenspieler zur Stelle. So wich er aus dem Zentrum und versuchte sich Bälle hinten zu holen. Nur vorne fehlten dann natürlich die der Anspielstationen.
Wenn es gefährlich wurde, dann über den linken Flügel. Axel Bellinghausen gelang es, fast von der Grundlinie zu flanken. Doch wie in den meisten Spielen zuvor gab es keine Abnehmer in der Mitte — oder die Sandhäuser waren schneller am Ball.
Die Gäste selbst hatten wenig Interesse, Initiative nach vorne zu entwickeln. Sie warteten auf Standardsituationen und auf Fehler — und die kamen, wie so oft im bisherigen Saisonverlauf bei Fortuna. Zwar wurden die Düsseldorfer nach dem 0:1-Rückstand durch den Ex-Fortunen Ranisav Jovanovic aktiver und auch offensiver. In richtige und Gefahr verheißende Abschluss-Situationen kam die Mannschaft von Frank Kramer aber erneut zu selten.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Offensivspieler können sich zu selten in 1:1-Situationen durchsetzen. Das Spiel der Fortuna ist zudem weder schnell noch präzise genug, um einen Gegner permanent unter Druck zu setzen. Vor allem dann, wenn sich so wenige Räume ergeben. Auch wenn sich das Zusammenspiel untereinander in den kommenden Wochen besser entwickeln sollte, ist nicht zu erwarten, dass sich die Offensivprobleme in absehbarer Zeit lösen lassen. In der jetzigen Form wird es in jedem Spiel schwer, Punkte zu holen. Von Siegen ganz zu schweigen.