Fortuna Düsseldorf Vor dem Spiel gegen Fürth: Fortuna erfreut sich an sich selbst
Nach dem geglückten Start ist die Stimmung derzeit blendend. Diesen Schwung will Trainer Friedhelm Funkel auch am Sonntag mit ins Spiel gegen Greuther Fürth nehmen.
Düsseldorf. Sorgen, dass seine Mannschaft nach der fast zweiwöchigen Länderspielpause aus dem Wettkampf-Rhythmus gekommen sein könnte, hat Friedhelm Funkel nicht. „Die Einsatzbereitschaft im Training ist ein klares Zeichen dafür, dass der Rhythmus nicht beeinträchtigt sein wird. Da wird gegrätscht, alle sind heiß. Bei einem Tackling von Ari Ferati bin ich sogar ein bisschen zusammengezuckt. Aber das sind für mich gute Zeichen“, erklärt der 62-Jährige. Wer im Vorfeld des Fußball-Zweitligaspiels der Fortuna gegen Greuther Fürth (Sonntag, 13.30 Uhr) den Ausführungen des Trainers lauscht, der bekommt den Eindruck, dass dieser genauso auf die 90 Minuten brennt wie seine Spieler. Fünf Punkte aus den ersten drei Spielen, dazu der Sieg in der ersten Pokalrunde. Die Fortuna macht wieder Spaß — vor allem den Protagonisten selbst.
Doch am Freitag erinnerte Funkel sein Team auch wieder daran, dass sich weiterer Erfolg nur dann einstellt, wenn alle weiterhin „in ihre Leistung investieren“, konzentriert ihrer Arbeit nachgehen und nicht nachlassen. „Lockerheit ist wichtig, die darf zwischendurch auch da sein. Aber auf dem Platz müssen die Jungs zu 100 Prozent fokussiert sein.“
Das gelte vor allem gegen einen lauf- und spielstarken Gegner wie Fürth. „Das ist eine verdammt schwere Aufgabe. Mit Robert Zulj, Sebastian Freis und Veton Berisha sind die vorne gut besetzt. Wir müssen an unsere Höchstleistung herankommen“, fordert Funkel. „Um Greuther Fürth zu schlagen, benötigen wir eine gute Raumaufteilung und müssen selbst Akzente in der Offensive setzen. Wenn die Mannschaft das Feuer und den Spaß aus dem Training auf den Platz bringt gegen Fürth, dann haben wir eine gute Chance.“
Verbessern muss sich die Fortuna nach Ansicht ihres Cheftrainers im Nutzen ihrer Chancen. Einer, der für das Toreschießen verpflichtet wurde, ist Rouwen Hennings. In Kaiserslautern absolvierte der ehemalige Karlsruher ein ordentliches Debüt und hatte mehrere Abschlüsse. „Seine Tore werden kommen. Er ist noch nicht bei 100 Prozent, weil ihm die Spiele fehlen“, sagt Funkel, der den Zweitliga-Torschützenkönig der Saison 2014/15 nicht unter Druck setzt. Hennings wird am Sonntag seine Heimpremiere im rot-weißen Dress feiern. Auch sonst dürfte die Anfangsformation gegenüber dem 0:0 in Kaiserslautern nur auf einer Position verändert werden. Alexander Madlung ersetzt nach seinen Rückenbeschwerden Robin Bormuth wieder als Innenverteidiger.
Obwohl Funkel der Fortuna in weniger als sechs Monaten Amtszeit eine gewisse Stabilität verliehen hat, schwingt beim gebürtigen Neusser noch längst kein Stolz mit: „Ich mache das ja nicht alleine hier. Das ist ein großer Apparat, zu dem gehören eine Menge Mitarbeiter. Viele hier leben Fortuna, so wie Uwe Klein oder Robert Palikuca. Ich lebe Fortuna mittlerweile auch, aber andere, die schon länger hier sind, sicherlich noch mehr. Wir sind noch nicht am Ende unseres Weges.“
Funkel ist nicht nur bei diesem letzten Satz anzumerken, dass er eine Menge Spaß an seiner Arbeit hat. Eigentlich hatte er mit dem Profi-Fußball bereits so gut wie abgeschlossen, wie er sagt, doch in Düsseldorf hat er ein verunsichertes Team zurück in die Spur gelenkt und möchte die Entwicklung der Mannschaft weiter vorantreiben. Das Spiel gegen Fürth soll der nächste Schritt sein.
„Ein Sieg gegen Fürth ist für uns nicht selbstverständlich. Das würde sonst in Überheblichkeit ausarten. Aber wir werden natürlich alles daran setzen, die drei Punkte zu holen“, sagt der Trainer, der sich wünscht, dass die Stabilität der vergangenen Wochen über einen längeren Zeitraum gehalten werden kann. Das wäre der übernächste Entwicklungsschritt.