Voronin: Ich liebe diese Stadt
Der neue Stürmer von Fortuna Düsseldorf wollte unbedingt zurück in die Bundesliga.
Düsseldorf. Von seiner neuen Mannschaft weiß Andrey Voronin eigentlich noch nichts. Am Sonntagabend erfuhr der 33 Jahre alte Stürmer überhaupt erst, dass Fortuna Düsseldorf ihn verpflichten wollte. Am Montag hat er das Flugticket gekauft, am Dienstag absolvierte der Zugang von Dynamo Moskau in Düsseldorf den Medizincheck, unterzeichnete den Vertrag, führte die ersten Interviews und brachte schließlich auch noch die anderthalbstündige Fahrt ins zweite Trainingslager des Fußball-Bundesligisten in den Niederlanden hinter sich.
Wenn sich der Fußball-Star aus der Ukraine auch in der Düsseldorfer Arena so schnell zurechtfindet, könnte es Fortunas Transfer-Coup des Jahres werden. Dass er Zugang Nummer 18 der Fortuna ist, wusste Voronin ebenfalls nicht. Eine Belastung? „Ich habe das Gefühl, dass Trainer und Verein genau wissen, was sie tun“, meinte er. „Es bleibt noch genug Zeit, sich aneinander zu gewöhnen.“
Fortunas Manager Wolf Werner ist überzeugt, dass ihm gemeinsam mit Trainer Norbert Meier, der zuerst mit Voronin gesprochen hatte, ein Haupttreffer in der Transferlotterie gelungen ist. „Zuvor sind wir nicht nervös geworden“, sagte Werner. „Wir waren sicher, dass wir die Spieler bekommen, die wir noch benötigen.“ Schnell und unbürokratisch seien die Verhandlungen mit Voronin verlaufen. Auch deshalb, weil der Ukrainer mit seinen Gehaltsvorstellungen wohl gut in das schmale Finanzkorsett der Fortuna passt.
„Ich wollte unbedingt aus Russland weg, habe wegen Differenzen mit dem Trainer zuletzt nicht mehr gespielt, obwohl ich zuvor sogar Kapitän der Mannschaft war“, sagte Voronin. Er habe auch die Bundesliga vermisst. „Ich freue mich nach drei Jahren riesig über meine Heimkehr, und ich liebe diese Stadt.“ Als er in Gladbach und Köln gespielt hat, wohnte er in Langenfeld und sei fast jeden Abend in Düsseldorf zum Essen gewesen.
Den größten Anteil an seiner fußballerischen Entwicklung hat Norbert Meier. Fortunas Trainer hat ihn aus der Ukraine in die A-Jugend von Borussia Mönchengladbach geholt, ihn dann erst ins U 23-Team und später auch in die Profimannschaft befördert. „Dieser Umstand hat sich natürlich positiv auf die Verpflichtung ausgewirkt“, bestätigte Wolf Werner. Voronin habe auch andere Angebote aus Russland, den Niederlanden und Deutschland erhalten. „Ich bin richtig heiß auf diese Aufgabe“, kündigte der 33-Jährige an. Viel Zeit zum Eingewöhnen hat er nicht. Aber das ist für ihn offensichtlich auf und neben dem Platz völlig nebensächlich.