Vorstand Peter Frymuth: „Brauchen Hilfe der Fans“
Vorstand Peter Frymuth ärgert sich, dass Zuschauer vorzeitig die Arena verlassen.
Düsseldorf. Die fußballerische Überlegenheit eines Gegners erkennt Peter Frymuth an. Auch ein 1:4 wie gegen Bayer Leverkusen kann der Präsident der Fortuna verkraften, selbst wenn die Niederlage etwas zu hoch ausgefallen ist. Aber Zuschauer, die schon nach dem 1:3 scharenweise die Arena verlassen?
Nein, da lässt der sonst so diplomatische Vereinsboss die vor Wut geballte Faust nicht in der Tasche: „Das hat mich maßlos geärgert. Wir brauchen die Fans, die zu unserem Verein stehen und nicht jene, die abhauen, weil sie schneller zur Bahn kommen wollen.“
Als mit dem 1:3 durch Andre Schürrles zweiten Treffer des Tages die Entscheidung gefallen war, hatten etliche Zuschauer ihre Plätze verlassen. „Ein paar Tausend“ hatte Frymuth ausgemacht, die von den meisten anderen Fans und von der Südtribüne mit dem trotzigen Sprechchor „Wir sind Fortunen — und ihr nicht“ verabschiedet wurden.
Fortunas Kapitän Andreas Lambertz hatte das auf dem Feld nicht wahrgenommen: „Da hatten wir nach dem 1:3 ganz andere Probleme und waren enttäuscht vom Geschehen auf dem Rasen. Ich kann mich nicht auch noch damit beschäftigen, wer im Stadion bleibt und wer nicht.“
Die Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten ärgerte es aber. Vielleicht befördert durch die Erkenntnis, dass die sympathisch-familiäre Anmutung des Clubs durch den Aufstieg in die bundesweite Beachtung immer weiter zurückgedrängt wird. Das Spektakel war vorbei, die Zuschauer wollten nicht mehr. Ganz einfach, oder? Frymuth machte das wütend: „So schön ein ausverkauftes Haus auch ist: Dieses Verhalten geht gar nicht.“
Dieses „Großreinemachen“ in seinem Herzen müsse gerade zum Osterfest mal sein, polterte Frymuth weiter. Wer da gegangen sei, sollte das ruhig mal überdenken. Die Fortuna brauche Hilfe bis zur letzten Sekunde des 34. Spieltages. „Selbst wenn das Ergebnis nicht mehr zu ändern ist: Entweder komme ich hierher und stehe zu dem Verein oder nicht.“
Dass die überwältigende Mehrheit der Zuschauer seiner Meinung war und der Mannschaft nach der klaren Pleite im Westderby tröstenden Beifall gespendet hatte, nahm der Fortuna-Präsident wohl wahr: „Genau so muss es sein.“