Fortuna Düsseldorf Welcher Trainer passt jetzt am besten?

Fortunas erfolglose Mannschaft wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen, ist für einen Fußballlehrer nicht die lukrativste Aufgabe.

Zu den „üblichen Kandidaten“ zählen Friedhelm Funkel und...

Düsseldorf. Einen passenden Trainer zu finden, ist Glückssache, sagen die einen. Je mehr Erfolge ein Trainer hat, desto besser passt er, sagen die anderen. Doch wie findet Rachid Azzouzi den Richtigen für Fortuna Düsseldorf? Das Anforderungsprofil wollte er im Gegensatz zum Interims-Vorstandsvorsitzenden Paul Jäger zwar nicht verraten (“ Sport S. 9), aber ein großes Geheimnis dürften die Qualitäten des „Neuen“ nicht sein, die Fortunas Sportdirektor einfordert.

...Jens Keller...

Einen Trainer aus einem laufenden Vertrag rauszukaufen, wird wohl kaum in Frage kommen. In den beiden oberen Profiligen wäre das auch für die gut situierte Fortuna zu teuer, und den Trainern in der 3. Liga fehlt wohl die Erfahrung im Stahlbad Bundesliga. Zudem muss die Fortuna bekanntlich noch für Oliver Reck (bis Juni 2016) und Frank Kramer (Juni 2017) das Gehalt bezahlen.

ortunas U 19-Coach Sinisa Suker als neuer Cheftrainer wäre eine Überraschung. Fotos : dpa (2), Horstmüller

So schaut der Sportdirektor wohl zuerst auf die Liste mit den aktuell arbeitslosen Fußballlehrern. Der derzeit in einem solchen Fall immer wieder genannte Personenkreis wird auch von Fortuna genau unter die Lupe genommen. Das sind beispielsweise Jens Keller, Friedhelm Funkel, Mirko Slomka, Kosta Runjai´c und Jos Luhukay — um nur die bekanntesten zu nennen, die nach dem Rauswurf von Alexander Zorniger allerdings wohl auch in Stuttgart auf der Liste stehen. Markus Gisdol, Felix Magath und Lothar Matthäus würden sich in Düsseldorf wohl nicht verkaufen lassen, bei aller unbestrittenen fachlichen Kompetenz des Letzteren.

Von einem Himmelfahrtskommando im Zusammenhang mit dem Trainerjob bei Fortuna zusprechen, wäre sicherlich übertrieben. Allerdings haben sich beispielsweise Mike Büskens (später auch in Fürth) und Oliver Reck bei der Fortuna so verabschiedet, dass sie inzwischen nicht mehr zu den begehrtesten Übungsleitern auf dem Trainer- karrussel zählen. Fortuna ist Vorletzter der 2. Liga. Da kann man sich ganz schnell die Finger verbrennen, wenn das Rettungskommando nicht funktioniert.

Deshalb wäre es nicht ganz so abwegig, wenn der Verein bis zum Saisonende einen erfahrenen Feuerwehrmann verpflichtet und es dann ab der neuen Saison nach dem Ligaerhalt erneut mit einem Konzepttrainer versucht. Beispielsweise erst Peter Neururer und dann vielleicht Horst Steffen. Wobei sich Neururer bereits einmal in Düsseldorf (1999) für nicht einmal drei Monate aufhielt und mit der Fortuna in die Regionalliga abstieg. Und Horst Steffen ist nach dem Höhenflug mit den Stuttgarter Kickers auch auf dem Boden der Trainer-Tatsachen nach seinem Rauswurf gelandet.

Ausgezeichnete Referenzen durch seine überaus erfolgreiche Arbeit mit Fortunas U 19 bringen auch Sinisa Suker ins Gespräch. Doch vom Anforderungsprofil des Vorstandsvorsitzenden wäre Suker als Nobody im Profifußball weit entfernt. Denn er hat weder Erfahrung noch ganz große Erfolge anzubieten. Autorität, Ausstrahlung und Qualität kann er jedoch vorweisen.

Ein kurzfristiger Erfolg muss her. Am besten wäre es, wenn der Retter auch das Potenzial hätte, längerfristig die Fortuna weiter nach oben zu führen. So ähnlich hat es auch Fortunas Sportdirektor formuliert. Doch genau ein Trainer dieser Qualität ist ganz schwierig zu finden.