Werner geht — kommt Schmadtke zur Fortuna?
Fortunas Sportvorstand hört zum Saisonende auf. Offen ist, wer ihn beerbt. Jörg Schmadtke ist ein heißer Kandidat.
Düsseldorf. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga geriet auch Wolf Werner ins Zentrum der Kritik. Ein normaler Vorgang, mögen die einen sagen. Die Schuldzuweisungen waren im Angesicht seiner Verdienste unangebracht, meinen andere. Fortunas Sportvorstand blieb unbeeindruckt, wehrte alle Fragen nach seiner Zukunft bei den Rot-Weißen harsch ab. Er habe einen Vertrag bis zum Sommer 2014. Den wolle er erfüllen, sagte Werner immer wieder.
Mittlerweile hat der Manager dem Aufsichtsrat des Vereins aber mitgeteilt, dass danach Schluss sein soll. Der 71-Jährige wird seinen Vertrag über 2014 hinaus nicht mehr verlängern. Die kommende Saison soll seine letzte sein. Am liebsten möchte sich Werner natürlich mit dem zweiten Aufstieg in die Bundesliga aus seinem Amt verabschieden. Ob und in welcher Funktion er bei der Fortuna danach im Hintergrund tätig werden könnte, ist offen.
Im Aufsichtsrat genießt Werner weiter großes Vertrauen. „Herr Werner stand und steht für die positive sportliche Entwicklung in den vergangenen sechs Jahren“, erklärte Aufsichtsrats-Boss Dirk Kall. „Er wird in seiner Funktion als Vorstand Sport jetzt die Weichen für die kommende Zweitligasaison stellen.“ Fortunas Führungsetage schätzt Werners Anteil am Erfolg der jüngeren Vergangenheit hoch ein.
In einer Pressemitteilung des Vereins hieß es, Aufsichtsrat und Vorstand würden sich „zu gegebener Zeit mit dem Thema der Nachfolge beschäftigen“. Hinter vorgehaltener Hand wird rund um die Arena aber bereits länger der Name Jörg Schmadtke genannt. Der arbeitslose Manager würde ideal zur Fortuna passen. Schmadtke gilt als perfekte Ergänzung zu Trainer Mike Büskens und erklärte jüngst seine Bereitschaft, auch in der zweiten Liga zu arbeiten.
Eine mögliche Variante wäre, dass Schmadtke seinen Dienst als neuer Manager zur Rückrunde der kommenden Saison antritt. Dann wäre ein fließender Übergang zwischen der Ära Werner und Schmadtke garantiert. Vorerst ist Werner auf sich allein gestellt. Im Fokus steht die Suche nach Neuzugängen für das Projekt Wiederaufstieg. Vor allem im Offensivbereich soll noch Verstärkung kommen. Und Werner hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er — häufig auch für kleines Geld — Senkrechtstarter findet. Martin Harnik, Adam Bodzek oder Bamba Anderson sind Beispiele dafür.
Kritik an Werner gab es vor allem, als es in der abgelaufenen Saison nicht mehr rund lief. Seine Transferpolitik galt plötzlich als unumsichtig. Dass gestandene Spieler wie Andrey Voronin, Nando Rafael oder Du-Ri Cha floppten, wurde ihm immer wieder zur Last gelegt. Auf Kritik reagierte der Manager meist genervt.
Dass Werner in seinen sechs Jahren als Sportvorstand aber auch viele Treffer auf dem Transfermarkt landete, wurde bei den Unmutsbekundungen meist vergessen. Grund für seinen Rückzug im kommenden Jahr, könnte auch das Alter sein. Wenn sein Vertrag ausläuft, wird Werner bereits 72 Jahre alt sein.