Fortuna Düsseldorf Wie Funkel auf die geplatzten Vertragsgespräche reagiert

Mehr als zehn Minuten hatte sich Fortuna Düsseldorfs Vorstand Robert Schäfer zu den Gründen der gescheiterten Vertragsverhandlung ausgelassen, dann machte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel deutlich, dass er das alles ganz anders sieht.

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel und der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer geben die Trennung zum Saisonende bekannt.

Foto: Christof Wolff

Und man fragt sich nach diesem schon jetzt legendären Pressegespräch im spanischen Marbella, wie diese Konstellation in die vielleicht wichtigste Bundesliga-Rückrunde des Vereins seit Jahrzehnten gehen soll – so hatte Schäfer die kommenden 17 Aufgaben bezeichnet.

Zweimal habe Funkel mit Schäfer über seinen Vertrag, der im Sommer auslaufen wird, gesprochen, aber schon beim ersten Mal habe er gespürt, „dass ich das nicht machen kann“. Er sei erfahren und könne solche Situationen einschätzen. Für Funkel ist klar: „Ich war sehr enttäuscht über die Gespräche. Ich habe das Gefühl, dass man mir nicht mehr vertraut.“ Gespräche erst dann zu führen, wenn der Klassenerhalt sicher sei – und das könne bis zum letzten Spieltag dauern, so Funkel – das „ist mir zu lang“. Funkel: „Die Gelegenheit, das jetzt zu entscheiden, war noch nie so gut wie jetzt.“ Der Verein wollte nach Schäfers Aussage „drei, vier Wochen“ in der Rückrunde warten, um die „weitere Entwicklung“ abzuwarten.

Funkel kamen die Tränen, als er klar machte, nun nach dieser Saison in Rente gehen zu wollen. „Es bleibt dabei, dass ich nach Fortuna keine neue Aufgabe mehr übernehmen will. Und zwar nicht, weil ich in Rente gehen will, das will ich eigentlich noch gar nicht, sondern weil ich nie wieder eine solche Truppe und einen solchen Staff zusammenbekommen werde.“ Einen solchen Zusammenhalt habe er noch bei keiner anderen Station erlebt, sagte Funkel und schloss die „unglaublichen Fans“ mit ein. Und: „Ich bin 65, ich muss nicht mehr arbeiten, mir macht hier aber jeder Tag Spaß, wie ich das noch nie zuvor erlebt habe.“

Seine Meriten erwähnte Funkel selbst: Die Mannschaft habe sich enorm weiterentwickelt, die fußballerischen Fortschritte jedes einzelnen seien klar erkennbar gewesen. „Zuletzt hat das gerade erst Lucien Favre gesagt“, sagte Funkel. Im Angesicht des Erfolgs vom Klassenerhalt in der 2. Liga über den Aufstieg und jetzt der aktuellen Situation könne man „nicht mehr machen“ als sich auf diese Weise zu empfehlen. „Wir haben es auch nicht verdient, so lange zu warten.“ Er habe zu Beginn der Saison gesagt, nach 17 Spielen sagen zu können, ob der Klassenerhalt möglich sei. „Und ich kann sagen, dass wir angekommen sind und der Ligaerhalt möglich ist.“ Jetzt auch noch?

(kri/kup)