Fortuna Düsseldorf Robert Schäfer: „Uns fehlen drei Punkte“
Fussball Der Klub-Chef wähnt Fortuna auf dem richtigen Weg. Das Team liege nicht weit hinter der vereinsinternen Erwartung zurück.
Bisher hatte sich Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer mit einer Bewertung zum bisherigen Saisonverlauf des Aufsteigers offensichtlich bewusst zurückgehalten. Auch um der Mannschaft ein wenig den Druck zu nehmen, wandte sich Schäfer jetzt mit einem Zwischenfazit der ersten sieben Spieltage in der Fußball-Bundesliga an die Öffentlichkeit. „Wir haben bisher in jedem Spiel mithalten können, was Tempo und Qualität des Gegners angeht“, sagt Fortunas Klub-Chef. „Deutlich wird in jedem Spiel, dass es in der Liga sehr eng zugeht und der Druck sehr hoch ist, egal, ob der Gegner Augsburg oder Schalke 04 heißt.“ Natürlich habe man Lehrgeld bezahlt, aber das sei auch so erwartet worden. „Lehrgeld können wir jedoch nicht ewig zahlen.“ Zudem sei man den Zielvorstellungen relativ nahe. „Uns fehlen drei Punkte auf dem Konto, ansonsten wären wir völlig auf Kurs.“
Der Fortuna geht es darum, Spieler zu entwickeln. Das sei bisher noch nicht ganz gelungen, aber Schäfer traut dem Trainerteam um Friedhelm Funkel diesen Prozess durchaus zu. So müsse man als Beispiel Benito Raman auf das Level bringen, dass dieser eine Großchance wie gegen Schalke nicht vergibt. Die Aussage von Erich Rutemöller, dass alles auch eine Frage der Qualität sei, wertete Schäfer so, dass die Trainer die Spieler nach einer gewissen Anlaufzeit auf dieses Level bringen können. Die Mannschaft sei auf jeden Fall sehr gut zusammengestellt, da ist sich der Vorstandsvorsitzende sicher. „Das Team ist auch mit den neuen Spielern bereits wieder zu einer Einheit gewachsen“, erklärt er.
15 bis 17 Punkte als Basis für die Rückrunde
Das Saisonziel ist mit dem zu erreichenden Klassenerhalt klar vorgegeben. Die Zahl der Punkte, die sich Schäfer bis zur Winterpause wünscht, ist wohl noch bewusst zurückhaltend angesetzt. Insgesamt 15 bis 17 Punkte sollte die Mannschaft nach seiner Meinung bis dahin geholt haben. „Dann hätten wir eine gute Basis für die Rückrunde, in der die Mannschaft zeigen kann, was sie gelernt hat“, sagt Schäfer, der gleich noch eine Hochrechnung anschließt: „Um den Klassenerhalt zu sichern, benötigen wir wohl insgesamt keine 40 Punkte.“ Vielleicht sei es leichter, im Frühjahr gegen Mannschaften zu punkten, die dann an Kraft durch die Doppel- oder Dreifachbelastungen eingebüßt haben. Zudem habe man auch noch eine finanzielle Reserve, um notfalls den Kader im Winter noch einmal zu verstärken.
Die Suche nach einem Sportdirektor oder Manager ruht derzeit zwar nicht, aber eine Priorität habe die Besetzung des vakanten Postens nicht. „Wir sind mit der derzeitigen Konstruktion sehr zufrieden“, sagt Schäfer, der sich eine Kritik an Erich Rutemöller verbittet. „Er engagiert sich sehr als ehrenamtlicher Sportvorstand für die Fortuna.“ Und die Arbeit für die Fifa solle er ruhig weitermachen, weil das auch „Input“ für die Fortuna bringe. „Wenn wir jemanden für den Sportdirektor-Posten finden, der uns besser macht, werden wir diesen sofort verpflichten. Aber man muss auch sagen, dass wir nicht so viel falsch gemacht haben“. Die Kritik, dass alle anderen Bundesliga-Mannschaften einen Sportdirektor haben, lässt Schäfer kalt. „Wir gehen einen anderen Weg, der aber auch durchaus erfolgreich ist.“ Dass Uwe Klein oder Robert Palikuca für den Job in Frage kommen, verneinte Robert Schäfer. „Beide haben ihre Aufgaben, das wäre keine Lösung.“
(Teil zwei des Schäfer-Zwischenfazits lesen Sie in der Freitagsausgabe der WZ.)