Fortuna Düsseldorf Yildirim wagt den Neustart in Düsseldorf

Die Fortuna hat den 23 Jahre alten Offensivspieler aus Bremen geholt. Der galt als großes Talent, war dann aber zu oft verletzt.

Foto: Fortuna Düsseldorf

Düsseldorf. Wer weiß schon, wie es gekommen wäre, wenn sich Özkan Yildirim nicht ständig um seinen Körper hätte kümmern müssen? Wenn er einfach mal über Monate und Jahre fit und beschwerdefrei geblieben wäre? Wirklich sagen kann das natürlich niemand, aber es ist schwer davon auszugehen, dass er in dem Fall am Donnerstag nicht im neuen Fortuna-Trikot auf der Tribüne der Arena gesessen und seinen Daumen in die Kamera gehalten hätte.

Doch Yildirims Körper wollte in den vergangenen Jahren selten funktionieren. Immer wieder wurde der technisch starke Dribbelkönig, der seit 2003 bei Werder Bremen spielte und schon als eine Art neuer Mesut Özil gehandelt wurde, durch teils schwere Verletzungen zurückgeworfen. Und zwar so weit, dass die erhoffte Riesenkarriere des ehemaligen U 21-Nationalspielers gehörig ins Stocken gekommen ist. Doch des einen Leid (Bremen), ist des anderen Freud (Düsseldorf). Denn seit Donnerstag gehört der 23 Jahre Offensivspieler für mindestens zwei Jahre zum neuen Kader des Fußball-Zweitligisten.

Für ihn selbst sei der Wechsel ins Rheinland genau der „Tapetenwechsel“, den er nun gebraucht habe, sagt Yildirim in einem Interview auf der Fortuna-Homepage. Obwohl der Gang in die zweite Liga natürlich ein persönlicher Abstieg ist. Doch manchmal können auf einen Schritt zurück auch zwei nach vorne folgen. Gerade in Düsseldorf, wo Spieler wie Martin Harnik, Bamba Anderson, Maximilian Beister, Jonathan Tah und jüngst Kerem Demirbay genau das gezeigt haben.

Nun soll Düsseldorf auch für Yildirim zum Neustart werden. Und niemand zweifelt daran, dass der das nötige Potenzial grundsätzlich mitbringt. Bereits 2011 erhielt das Bremer Eigengewächs einen Profivertrag an der Weser — mit gerade mal 18 Jahren. Doch die erste Verletzung ließ nicht lange auf sich warten. Erst 2013 feierte er sein Bundesliga-Debüt und wurde durch seine Dribblings und seine Herkunft aus der eigenen Jugend gleich zum Publikumsliebling.

Doch in den folgenden dreieinhalb Jahren kamen nur 19 weitere Bundesliga-Einsätze hinzu. Immer wieder machte ihm sein Körper einen Strich durch die Rechnung. Leiste, Rücken, Knie — ständig gab es etwas Neues. Yildirim gab trotzdem nicht auf und kämpfte sich jedes Mal zurück. Auch zum Ende der vergangenen Saison: Erst leistete er mit zwei Toren in fünf Spielen seinen Beitrag zum Klassenerhalt der Bremer Reserve in der 3. Liga, dann gab er am letzten Spieltag gegen Frankfurt sein Bundesliga-Comeback und durfte erneut den Nicht-Abstieg feiern.

Wäre Thomas Eichin Werder-Manager geblieben, auch Yildirim wäre wohl noch an der Weser. Doch Eichin musste gehen, Nachfolger Frank Baumann hatte keine Verwendung mehr für ihn. Zum Glück für die Fortuna, wo Yildirim nun den Neustrat angehen will. Das passt zu seinem neuen Club.