DFB-Frauen landen 13:0-Kantersieg in Slowenien
Koper (dpa) - Ohne großen Aufwand haben Deutschlands Fußball-Frauen in der WM-Qualifikation das zweite Schützenfest gefeiert. Der Europameister landete am Samstag gegen Slowenien einen ungefährdeten 13:0 (7:0)-Sieg und baute die Tabellenführung in der Gruppe 1 mit sechs Punkten und 22:0 Toren aus.
Vor rund 500 Zuschauern in Koper trafen Celia Sasic (4./Foulelfmeter, 38., 66.) und Anja Mittag (16., 20., 65.) jeweils dreimal. Die weiteren Treffer steuerten Leoni Maier (10.), Annike Krahn (19.), Simone Laudehr (43.), Lira Bajramaj (62.), Lena Goeßling (84., 87.) und Alexandra Popp (90.+3) bei.
Die Dienstreise an die Adriaküste geriet für die DFB-Auswahl zu einem Ausflug mit hohem Spaßfaktor. Das Team von Bundestrainerin Silvia Neid wurde gegen die Nummer 59 der Weltrangliste in keiner Weise gefordert und kombinierte sich locker und leicht zum Erfolg. „Wir haben vorgesagt, 15 Tore wollen wir schießen, dann darf sich die Mannschaft etwas wünschen. Damit wollten wir die Spielerinnen motivieren. Jetzt sind es 13 geworden, aber sie dürfen sich trotzdem etwas wünschen, denn sie haben das gut gemacht“, sagte Neid.
„Für uns war es wichtig, den Lauf vom 9:0 gegen Russland fortzusetzen und viele Tore zu schießen. Das ist doch das Schönste am Fußball“, sagte Dreifach-Schützin Sasic, die ihre Quote im DFB-Trikot auf 47 Treffer erhöhte.
Großen Anteil am Sieg hatte auch Bajramaj, die bei ihrem Startelf-Comeback nach 13 Monaten eine überzeugende Leistung bot. Die Frankfurterin, die beim achten EM-Triumph im Sommer nach überstandenem Kreuzbandriss nur eine Reservistenrolle spielte, belebte das Offensivspiel der DFB-Auswahl und war an sieben Treffern direkt beteiligt.
Schon nach zwei Minuten wurde Bajramaj bei einem Dribbling im Strafraum von den Beinen geholt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Sasic sicher. Es war der Auftakt zu einem munteren Scheibenschießen gegen die in allen Belangen überforderten Sloweninnen. Maier mit einem herrlichen Volleyschuss aus 18 Metern, zweimal Mittag auf Vorlage von Bajramaj und Krahn per Kopf schraubten das Resultat schnell in die Höhe.
Während Sloweniens Torfrau Sonja Čevnik gegen den spielfreudigen Europameister alle Hände voll zu tun hatte, verlebte Nadine Angerer auf der Gegenseite einen geruhsamen Arbeitstag. Die in Australien bei Brisbane Roar beschäftigte deutsche Torfrau, die wegen der Reisestrapazen im November gegen die Slowakei und Kroatien eine Länderspielpause einlegen wird, wurde im gesamten Spiel nur einmal bei einem Freistoß von Tjaša Tibaut (28.) gefordert.
Nach einer kurzen Phase des Durchatmens zog die DFB-Auswahl das Tempo wieder an und legte bis zur Pause durch Sasic und Laudehr nach. Diesen Schwung ließ der Favorit nach dem Wechsel jedoch zunächst vermissen. Eine gute Viertelstunde gab es Leerlauf, ehe Bajramaj erhöhte. „Das ist bei einem Halbzeitstand von 7:0 normal“, konstatierte Neid. „Aber dann haben wir wieder zu unserem Spiel gefunden.“ Zwar gönnten sich die DFB-Frauen hier und da eine Auszeit, verloren in der einseitigen Partie aber nie die Kontrolle.